Van der Bellen, Ban und Kurz trafen einander in Wien.

Foto: FOTO: APA/HANS KLAUS TECHT

Runder Tisch im Bundeskanzleramt mit Ban Ki-moon, Christian Kern und Heinz Fischer.

Foto: APA/BKA/ANDY WENZEL

Wien – Der scheidende UN-Generalsekretär Ban Ki-moon ist am Mittwoch mit dem designierten Bundespräsidenten Alexander Van der Bellen im Außenministerium in Wien zusammengetroffen. Bei einem gemeinsamen Auftritt mit dem Gastgeber, Außenminister Sebastian Kurz, vor der Presse erklärte Ban, er sei froh, die Möglichkeit zu haben, Van der Bellen so bald nach seiner Wahl zu treffen. Die ganze Welt habe die österreichische Bundespräsidentenwahl beobachtet.

Er bedauere, nicht die Möglichkeit zu haben, mit Van der Bellen zusammenzuarbeiten, da dieser erst im Jänner sein Amt antrete. Der neue Bundespräsident erklärte, er sei glücklich, den UN-Chef in Wien zu haben, das Treffen sei eine Freude und eine Ehre. Ban, der als ehemaliger Botschafter Südkoreas in Wien eine besondere Beziehung zu Österreich hat, wünschte Van der Bellen auf Deutsch "alles Gute".

Abschiedstour

Der UN-Generalsekretär ist auf seiner Abschiedstour bis Freitag in Wien, wo er sich von den Mitarbeitern der hier beheimateten UN-Organisationen verabschieden will. Am 31. Dezember endet seine Amtszeit, Nachfolger wird der ehemalige portugiesische Regierungschef António Guterres.

Zweites Zuhause

Bei einer Pressekonferenz nach einem gemeinsamen Mittagessen mit Van der Bellen und Kurz hielt Ban fest, dass Österreich die letzte Auslandsstation seiner Amtszeit und sein zweites Zuhause sei. "I feel like an echter Wiener", sagte der UN-Generalsekretär. In den zehn Jahren in dieser Funktion habe er Österreich zwölfmal besucht – öfter als sein Heimatland Südkorea.

Kurz erklärte, der UN-Chef sei eine Art Ehrenbürger des Landes, und bedankte sich für die Zusammenarbeit mit Ban während dessen Amtszeit. Die 37 in Wien beheimateten internationalen Organisationen seien ein Teil der österreichischen Identität. In Hinblick auf den kommenden OSZE-Vorsitz 2017 meinte Ban, dass Österreich schon immer eine wichtige Rolle in den internationalen Beziehungen gespielt habe. Österreich sei keine Großmacht, aber ein guter Ort für Verhandlungen. Der UN-Chef erinnerte dabei an die Atomgespräche mit dem Iran.

Am Nachmittag traf Ban Bundeskanzler Christian Kern und den ehemaligen Bundespräsidenten Heinz Fischer. Auch mit dem ehemaligen Kanzler und nunmehrigen Sondergesandten für Jugendbeschäftigung, Werner Faymann, führt Ban Gespräche. (Michael Vosatka, 7.12.2016)