RBS-Coach Garcia, der natürlich auch das Sturm-Spiel im Hinterkopf hat, muss gegen Schalke gleich auf vier Stürmer verzichten, will aber auch gegen ein besseres B-Team aus Gelsenkirchen einen Sieg einfahren.

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Salzburg – Zum Abschied vom diesjährigen Europacup will Fußball-Meister Salzburg gegen einen prominenten Gegner zur Bestform auflaufen. Trotz großer Verletzungsprobleme in der Offensive soll gegen den in der Europa League noch makellosen FC Schalke 04 am Donnerstagabend (21.05 Uhr/live Sky) in Wals-Siezenheim zumindest ein Prestigeerfolg eingefahren werden.

Salzburg ist in der Europa League mit vier Zählern aus fünf Spielen vorzeitig am Aufstieg gescheitert. Auch für den Gegner aus der deutschen Bundesliga geht es in der Red-Bull-Arena sportlich um wenig. Den mit ÖFB-Teamspieler Alessandro Schöpf angereisten Schalkern ist Platz eins nach fünf Siegen bei 9:1 Toren nicht mehr zu nehmen.

Schalke nicht in Bestbesetzung

Schalkes Trainer Markus Weinzierl kündigte an, in Salzburg Akteuren aus der zweiten Reihe Spielpraxis zu ermöglichen. Zahlreiche Stammspieler haben die Reise nach Salzburg gar nicht erst angetreten. So blieben unter anderem Torhüter Ralf Fährmann, die Abwehrspieler Naldo, Matija Nastasic und Sead Kolasinac sowie die Offensivkräfte Max Meyer, Leon Goretzka, Nabil Bentaleb und Eric Maxim Choupo-Moting in Gelsenkirchen. Mit dabei ist aber neben Schöpf auch Ex-Sturm-Graz-Profi Donis Avdijaj.

Das Liga-Heimspiel gegen Leverkusen genießt bei den Königsblauen aus Gelsenkirchen wenig überraschend Priorität. Eines stellte Weinzierl jedoch klar: "Wir werden das Spiel nicht abschenken. Wir wollen den sechsten Sieg."

An der Favoritenrolle wird auch eine Schalker B-Elf nichts ändern. Salzburg sieht sich laut Trainer Oscar Garcia vor eine "riesigen Herausforderung" gestellt. "Ich bin durchaus zuversichtlich, denn ich glaube, dass meine Mannschaft gegen jeden Gegner gewinnen kann", merkte der Spanier am Mittwoch dennoch an. Schalke bezeichnete er als Team "mit Topspielern und einem hervorragenden Trainer".

Über 20.000 Karten sind für die Partie bereits verkauft, nachdem sich auch aus Deutschland mehrere tausend Fans angesagt haben. Salzburg winkt das bestbesuchte Heimspiel im gesamten Herbst. In der Champions-League-Qualifikation gegen Dinamo Zagreb kamen knapp 23.500 Besucher in die Arena. Rechtsverteidiger Stefan Lainer freute sich, "dass wir vor großer Kulisse gegen einen deutschen Topklub spielen können".

Salzburger Stürmernot

Im Angriff wird Garcia jedoch improvisieren müssen. Mit Jonatan Soriano, Fredrik Gulbrandsen, Munas Dabbur (alle Oberschenkel) und Smail Prevljak (Knie) fehlen gleich vier Stürmer verletzungsbedingt. "Ich habe Alternativen, aber es ist trotzdem keine einfache Situation für uns", meinte Salzburgs Coach. Die Rückkehr zum alten 4-2-3-1-System mit Hwang Hee-chan als Spitze sei "eine Option". Keine Bedenken habe er jedenfalls, den erst 17-jährigen Hannes Wolf einzusetzen, sagte Garcia.

Angesichts des Auswärtsspiels gegen Tabellenführer Sturm Graz am Sonntag gilt es auch für ihn abzuwägen, ob die eine oder andere Stammkraft eine Pause erhält. Immerhin hat sein Team in den vergangenen 14 Tagen fünf Spiele hinter sich gebracht. "Wir müssen natürlich auch an die Zukunft denken, haben noch zwei wichtige Spiele in der Meisterschaft vor uns. Nichtsdestotrotz gehen wir mit der Mentalität ins Spiel, es gewinnen zu wollen."

An Motivation soll es den Salzburgern nicht mangeln. Es gilt, die Herausforderung Schalke anzunehmen. Ausbügeln wollen die "Bullen" nämlich auch den einzigen Auftritt in der Europa-League-Gruppenphase, bei dem sie chancenlos waren. 1:3 unterlag Österreichs Serienmeister Ende September auf Schalke und diente damit als idealer Aufbaugegner der damals angeschlagenen Gelsenkirchner. (APA, 7.12.2016)

Europa-League/Gruppe I/6. und letzte Runde:
FC Red Bull Salzburg – FC Schalke 04 (Wals-Siezenheim, Stadion Salzburg, 21.05 Uhr/live Sky, SR Radu Petrescu/ROU)

Salzburg: Walke – Schwegler, Miranda, Upamecano, Ulmer – Rzatkowski, Laimer, Radosevic/Samassekou, Berisha – Hwang, Minamino/Lazaro

Ersatz: C. Stankovic – Wisdom, Stangl, Caleta-Car, Lainer, Yabo, Schlager, Wolf

Es fehlen: Prevljak (Knieverletzung), Wanderson, Soriano, Gulbrandsen, Dabbur (alle Oberschenkelverletzung)

Schalke: Fährmann – Riether, Kehrer, Naldo – Junior Caicara, Aogo, Meyer, Stambouli, Baba – Konopljanka, Bentaleb

Ersatz: Giefer – Höwedes, Kolasinac, Reese, Schöpf, Avdijaj, Choupo-Moting, Goretzka

Es fehlen: Tekpetey (gesperrt), Huntelaar, Embolo, Coke, Di Santo (alle verletzt)

Parallelspiel (21.05 Uhr): Nizza – Krasnodar