Athen/Ankara – Das juristische Tauziehen um die Auslieferung von acht türkischen Militärs aus Griechenland in die Türkei dauert an. Die Soldaten waren während des gescheiterten Putschversuchs nach Griechenland geflohen. Ein Gericht in Athen lehnte am Donnerstag nach Angaben des Staatsradios (ERA) einen Antrag der türkischen Justiz auf Auslieferung von zwei der mutmaßlichen Putschisten ab.

Am Dienstag hatte ein anderes Gericht die Auslieferung von drei anderen Soldaten beschlossen. Einen Tag davor hatte ein drittes Gericht geurteilt, dass drei weitere türkische Militärs nicht ausgeliefert werden dürfen. Dies mutet sonderbar an, waren doch alle acht – zwei Majore, vier Hauptmänner und zwei Unteroffiziere – nach dem gescheiterten Putsch in der Türkei Mitte Juli gemeinsam mit einem Hubschrauber in Alexandroupoli nahe der türkischen Grenze gelandet und hatten Asyl beantragt.

Die türkische Regierung verlangt die sofortige Überstellung der Soldaten. Der Fall werde demnächst vor den höchsten Gerichtshof, den Areopag, kommen, erklärten griechische Juristen der Deutschen Presse-Agentur.

Die Soldaten sollen während der Gerichtsverhandlung bekräftigt haben, ihr Leben sei bei einer Auslieferung in Gefahr. Sie verwiesen auf Informationen und Videos von Folterungen ihrer Kollegen in der Türkei, erklärten ihre Rechtsanwälte Reportern. Die Staatsanwaltschaft von Athen plädierte in allen Fällen für die Ablehnung des Auslieferungsantrags, wie Medien berichteten. (APA, 8.12.2016)