"Man sollte darauf Wert legen, dass man anders ist", sagt die Psychologin Elisabeth Ponocny-Seliger.

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Frage: Was ist "Diversität"?

Antwort: Manche Menschen sind groß, andere klein. Einige haben dunklere Haut als andere. Es gibt Männer und Frauen. Es gibt dicke und dünne, junge und alte Menschen. Es gibt solche, die schlecht hören oder sehen, auch solche, die im Rollstuhl sitzen. Frauen, die Frauen lieben, und Männer, die Männer lieben. Diese Vielfalt nennt man "Diversität".

Die Psychologin Elisabeth Ponocny-Seliger findet diese Buntheit schön. Wären alle gleich, wäre das doch langweilig! "Man sollte darauf Wert legen, dass man anders ist", sagt Ponocny-Seliger dem Radiosender Ö1. Man solle sich nicht gleichmachen lassen, sondern zu sich selbst stehen.

Frage: Welche Nachteile hat Diversität?

Antwort: "Diversität kann natürlich auch ein bisschen verwirrend sein", sagt Ponocny-Seliger. Man müsse sich laufend auf Neues einstellen und neugierig bleiben – "was ich auch nicht unbedingt als einen Nachteil bezeichnen würde", sagt Ponocny-Seliger. Vielfalt sei im Gegenteil wichtig, damit sich eine Gesellschaft auch weiterentwickeln kann. "Zu sehen, was andere Menschen, andere Völker einbringen, bringt uns weiter."

Zum Problem werde Diversität erst dann, wenn gewisse Merkmale als besser bewertet werden als andere. Männer also als besser dargestellt werden als Frauen, Dünne als besser als Dicke oder Hellhäutige als besser als Dunkelhäutige. "Unterschiede sind cool" – aber nicht dazu da, Menschen auszugrenzen oder schlechter zu behandeln, sagt Ponocny-Seliger. (Lisa Breit, 20.12.2016)