Salzburg – Vermummte Cobra-Beamte, Mitarbeiter des Verfassungsschutzes und der Kriminalpolizei führten am Montagvormittag in einer Asylwerberunterkunft in Fuschl im Salzburger Flachgau eine Hausdurchsuchung durch. Auch die Diensthundeinspektion, die Schengenfahndung und sprengstoffkundige Beamte sind im Einsatz gewesen. Bei dem Großeinsatz wurde ein Verdächtiger festgenommen, bestätigte Polizeisprecher Michael Rausch auf Anfrage.

Der 25-jährige Marokkaner dürfte laut Polizei über eine schwere Straftat zwischen Weihnachten und Silvester in Salzburg gesprochen haben. Die Polizei wurde über dieses Gespräch informiert, konnte die Person identifizieren und führte daraufhin die Razzia durch.

Darüber hinaus bleiben die Informationen mit dem Verweis auf die laufenden Ermittlungen noch kryptisch. Ein Terrorverdacht oder Beziehungen zum IS könne man weder ausschließen noch bestätigen, sagte Rausch im Gespräch mit dem STANDARD. Zuerst müssten sichergestellte Objekte ausgewertet und Informationen konkretisiert werden. Die Beamten stellten elektronische Datenträger, rund 8.100 Euro Bargeld und eine geringe Menge an Suchtgift sicher. Die sprengstoffkundigen Polizisten seien zur Sicherheit und Abklärung bei der Hausdurchsuchung beteiligt gewesen. Sprengstoff ist jedoch nicht gefunden worden.

In dem Pfarrhof wohnen neun Asylbewerber aus Afghanistan, dem Iran, dem Irak und Marokko. Sie werden dort von einer Mitarbeiterin des Roten Kreuzes betreut.
Die Ermittlungen der Polizei wegen der geplanten schweren Straftat konzentrieren sich nur auf den 25-jährigen Marokkaner, der sich nun in U-Haft befindet. Auch andere Bewohner des Heims wurden befragt. Gegen einige Personen wird nach der Razzia wegen Suchtgifthandels ermittelt. (Stefanie Ruep, 19.12.2016)