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Hier werden Schäden repariert.

Foto: Reuters/CARLOS EDUARDO RAMIREZ

Caracas – In Venezuela sind bei Zusammenstößen und Plünderungen wegen der heftig umstrittenen Bargeldreform in den vergangenen Tagen mindestens drei Menschen getötet worden. Wie die Behörden des Landes am Montag (Ortszeit) mitteilten, starben am Wochenende in der Stadt La Paragua im südlichen Teilstaat Bolivar bei gewalttätigen Auseinandersetzungen eine Frau und zwei Männer.

Die oppositionelle MUD-Koalition sprach von mindestens fünf Toten. Im Zentrum der wütenden Proteste steht die per Notstandsdekret erlassene Entscheidung von Präsident Nicolas Maduro, den 100-Bolivar-Geldschein aus dem Verkehr zu ziehen. Seit Donnerstag war der Schein nicht mehr als Zahlungsmittel akzeptiert worden. Maduro begründete diesen Schritt mit dem Kampf gegen die Mafia und erklärte, internationale Banden hätten Milliarden Bolivar in diesen Scheinen ins Ausland verschoben.

Den Menschen in Venezuela, das unter einer schweren Wirtschaftskrise und einer immensen Inflation leidet, fehlte umgehend Bargeld, weil sich die geplante Ausgabe von größeren Scheinen verzögerte. Im Verlauf der Proteste wurden Supermärkte geplündert. Angesichts des Volkszorns gab Maduro am Samstag die wichtigste Banknote wieder frei und erklärte, deren Gültigkeit bis Anfang Jänner zu verlängern. Am Sonntag schließlich erklärte die Zentralbank, die ersten neuen Scheine seien eingetroffen.

Dem Innenministerium zufolge gab es wegen der Gewaltausbrüche im Staat Bolivar 286 Festnahmen. Die Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) rief die venezolanische Regierung dazu auf, alle nötigen Maßnahmen zu ergreifen, um Ruhe und Ordnung wiederherzustellen und den Bedürfnissen der Menschen nachzukommen. (APA, 20.12.2016)