Der Lkw-Attentäter von Nizza war tunesischer Staatsbürger, lebte aber seit 2005 in Frankreich. Die Täter der großen Terroranschläge von Paris und Brüssel waren teilweise französische und belgische Staatsbürger, aufgewachsen in den jeweiligen Ghettos. Sie reisten allerdings in den Jihad nach Syrien und kehrten dann, getarnt als Flüchtlinge, nach Europa zurück. Aber sie hatten schon die meiste Zeit ihres Lebens in Europa verbracht. Sie waren schon da.

Der mutmaßliche Attentäter von Berlin war hingegen ein echter Asylwerber. Er wurde schon abgelehnt, stand vor der Abschiebung. Eine bürokratische Panne verhinderte das. So viel dazu. Aber die wichtigste Frage betrifft ja die Zukunft. Soll das so weitergehen? Was kann man tun?

Der entscheidende Punkt ist: Die Täter kommen überwiegend aus der muslimischen Bevölkerung in Europa. Diese muss Verantwortung übernehmen. Das sind ihre Söhne. Die muslimische Gesellschaft muss aufhören, sich wegzuducken. Sie muss die Hassprediger und die Gefährdeten in ihrer Mitte identifizieren. Sie muss sie damit konfrontieren. Sie muss aus ihrem überwiegenden Schweigen und Bagatellisieren heraustreten. Natürlich, Vertreter der muslimischen Verbände äußern Abscheu. Aber das klingt oft wie eine Pflichtübung. Wenn die Muslime in Europa angenommen werden wollen, müssen sie erkennen, dass der Terrorismus auch ihr Problem ist. (Hans Rauscher, 21.12.2016)