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Carl Icahn und Donald Trump sind alte Geschäftsfreunde.

Foto: Reuters/McDermid

Washington – Der künftige US-Präsident Donald Trump hat einen weiteren Milliardär in seinen Führungszirkel berufen: Der 80-jährige Carl Icahn, bekannt als scharfer Kritiker staatlicher Reglementierung, soll ihm als Sonderberater dienen, teilte Trump am Mittwoch mit.

Icahn sei einer "der großartigsten Geschäftsmänner der Welt", erklärte Trump. Er sei ein exzellenter Verhandler und verfüge über die Fähigkeit, die Entwicklungen in der Finanz- und Wirtschaftswelt vorherzusagen. "Seine Hilfe dabei, die strangulierenden Regulierungen in unserem Land anzugehen, wird von unschätzbarem Wert sein."

Icahn wird keinen Regierungsposten innehaben, kein Gehalt für seine Tätigkeit beziehen und keinen ethischen Regeln unterworfen sein, die seine Geschäfte als Investor einschränken, teilte Trump mit. Das "Wall Street Journal" berichtete am Mittwoch, dass Icahn bereits an der Suche des neuen Chefs der Börsenaufsicht beteiligt sei. Er habe sich auch bei der Auswahl für die Leitung der Umweltbehörde EPA eingebracht.

Alte Geschäftsfreunde

Der Geschäftsmann begann in den 1960er-Jahren an der Wall Street und hatte im Lauf seiner Karriere Spitzenpositionen in zahlreichen US-Konzernen wie Time Warner, Texaco und Dell inne. Icahn ist als aggressiver Investor bekannt, der sich bei Konzernen einkauft und dann in geschäftliche Belange einmischt. Der "Managerschreck" machte bereits bei Großunternehmen wie Apple und Ebay Druck, unter anderem, damit diese ihre Firmenkassen weiter für Aktionäre öffnen.

Trump und Icahn sind alte Geschäftsfreunde. So übernahm Icahn das aus Trumps insolventem Glücksspielimperium stammende Kasino Trump Taj Mahal, das im Oktober nach andauernden Konflikten mit der Gewerkschaft den Geschäftsbetrieb aufgab.

Gegen Obamas "Regulierungsflut"

Icahn beklagte eine Flut neuer Regulierungen für die Wirtschaft, die unter Barack Obama erlassen worden seien. "Es ist Zeit, der exzessiven Regulierung ein Ende zu setzen und unsere Unternehmer das tun zu lassen, was sie am besten können: Jobs schaffen", sagte er.

Seit seiner Wahl am 8. November hat Trump nach und nach sein Kabinett zusammengestellt und dabei einen exklusiven Zirkel aus Superreichen, Quereinsteigern aus der Geschäftswelt, Generälen und Ultrakonservativen berufen. So machte er die Ex-Investmentbanker Steven Mnuchin und Wilbur Ross zu seinen Ministern für Finanzen beziehungsweise Wirtschaft. Im Wahlkampf hatte sich Trump als Kandidat der kleinen Leute in Szene gesetzt und gegen die Wirtschaftselite gewettert. (APA, 22.12.2016)