Osnabrück/Berlin – Die Vorsitzende der Linksfraktion im deutschen Bundestag, Sahra Wagenknecht, hat der deutschen Regierung wegen des Einsatzes der Bundeswehr in Afghanistan eine Mitverantwortung für Terror in Deutschland gegeben. "Aufgrund der vielen zivilen Toten stärken Kriegseinsätze in der muslimischen Welt letztlich den Terror, statt ihn zu schwächen", sagte Wagenknecht der "Neuen Osnabrücker Zeitung" vom Freitag.

Deutschland sei noch nie am Hindukusch verteidigt worden, "aber die Sicherheit der Menschen in Deutschland wird auch durch die deutsche Kriegsbeteiligung am Hindukusch in Gefahr gebracht". Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) warf die Linke dabei im Hinblick auf deren jüngsten Afghanistan-Besuch Durchhalteparolen vor. Es sei offensichtlich, dass der sogenannte Krieg gegen den Terror ein riesiger Fehlschlag sei.

Der deutsche Grünen-Chef Cem Özdemir dagegen wirft Tunesien vor, die Abschiebung des mutmaßlichen Berlin-Attentäters Anis Amri verzögert zu haben. Das sei ärgerlich, sagte Özdemir in einem "Bild"-Interview. "Es kann nicht sein, dass manche Länder über Unterstützung dankbar sind, aber sich weigern, Verbrecher aus ihren Ländern wieder aufzunehmen." Die Maghreb-Staaten zu sicheren Herkunftsländern zu erklären lehnt Özdemir allerdings ab. (APA, 23.12.2016)