Die meisten geschätzten Leserinnen und Leser wissen wahrscheinlich schon jetzt, wo sie heuer Weihnachten verbringen werden: im Kreise der Lieben, unter dem Weihnachtsbaum, im Beisein von Karpfen, Gans, Fonduegeschirr und Sektflaschen, vielleicht nach Mitternacht auch noch in der Christmette.

Das Wissen um die eigenen weihnachtlichen Whereabouts verbürgt allerdings keinen ungetrübten Genuss, wenn es mit dem quälenden Unwissen einhergeht, wo in diesem Jahr Larissa Marolt, Jacqueline und Richie Lugner, Victoria Swarovski, Anna und Manuel Veith, Iva Schell sowie Heinz-Christian und Philippa Strache Weihnachten feiern werden. Wer wollte darüber nicht informiert sein?

Zum Glück gibt es Zeitungen, die zuverlässig Abhilfe schaffen und dies den ganzen Jahreskreis hindurch. Im Sommer klären sie uns auf, wer auf Mallorca, Ibiza, in Thailand oder den Alpen urlaubt. Im Winter heißt das entsprechende Feature, wie etwa in Österreich, dem Lieblingsblatt der heimischen Intelligenzija: "So feiern die Promis – Weihnachten bei den VIPs" oder ähnlich. Da bekommen wir etwa mitgeteilt, dass Iva Schell ihre ersten Weihnachten als "Single-Mami" zelebriert, während Ex-Miss-Austria Amina Dagi (21) "zu ihrer Mama nach Vorarlberg gefahren ist". Good to know, wie der Engländer sagt. Wenn wir jetzt noch wüssten, wohin Carmen Stamboli und Katrin Lampe an Weihnachten fahren, wäre das Glück perfekt!

Gut, dass Richie Lugner am 27. 12. nach Kuba fliegt, liest man mit Vergnügen, schmerzlich vermisst dagegen werden genauere Angaben über die Straches. Zwar erfahren wir aus Österreich, dass Heinz-Christian zuerst eine Familienfeier mit seinen Kindern plant und danach, so wahr ihm Gott helfe, mit Philippa in die Christmette geht.

Wo er seinen Christenpflichten nachgehen will, bleibt leider unerwähnt. Schließlich möchte man ja wissen, welches Gotteshaus man in der kritischen Zeit großräumig umgehen sollte.

Bekannt wurde vor Redaktionsschluss, wo Herr Anis Amri, der mutmaßliche Islamistenkretin aus Tunesien, seine Weihnachten verbringen wird: nicht, wie er das wohl erwartet hat, in einem Pulk jungfräulicher Huris, sondern in einer italienischen Prosektur. Schade, weil ihm gewiss etliche Berliner – und nicht nur die – gerne ihre Grüße übermittelt hätten. (Christoph Winder, Album, 23.12.2016)