Das OnePlus One war ein Prestigeprojekt für Cyanogen, bis man sich mit Hersteller OnePlus zerstritt.

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Hervorgegangen aus der populärsten alternativen Android-Firmware war Cyanogen Inc. vor wenigen Jahren angetreten, um "Google eine Kugel durch den Kopf zu jagen", wie es Ex-Firmenchef Kirt McMaster eins formulierte. Zwischenzeitlich konnte sich das Unternehmen sogar über Investments von Microsoft freuen, das seine eigenen Dienste in eine Android-Firmware integrieren wollte. Doch weder die Entwicklung eigener Android-Adaptionen – etwa einst für das OnePlus One – noch die Service-Sparte erwiesen sich als profitabel.

Nach einer Reihe von Entlassungen, Krach in der Chefetage und Streitereien mit Vertragspartnern gehen nun Ende des Jahres wohl die Lichter aus. Während das kommerzielle Cyanogen OS damit am Ende ist, soll die freie, von einer Entwicklergemeinde getragene Variante CyanogenMod allerdings weiterleben. Und zwar unter dem Namen "Lineage" ("Abstammung").

Fortsetzung mit neuem Namen

Das CyanogenMod-Team hat auf die Ankündigungen von Cyanogen Inc. schnell reagiert. Da dieses mit Ende 2016 auch keine Unterstützung mehr für das Projekt leistet, hat man den Code "geforkt", also unter kompletter Eigenverantwortlichkeit einen neuen Entwicklungszweig begonnen, unter dem die bisherige Arbeit fortgesetzt wird.

Man sei stolz auf das bisher geleistete und wolle die Professionalität hinter der Entwicklung erhalten. Dabei setzt man mit dem aktuellen Code für die CyanogenMod-Versionen 12.1, 13.0, 14.0 und 14.1 (basierend auf den Android-Versionen 5.1 bis 7.1) fort. Das Repository für "Lineage OS" findet sich auf Github.

Zukunft für Cyanogen Inc. unklar

Cyanogen Inc. selbst hatte im Herbst angekündigt, künftig durch die Entwicklung von Modulen für Android-Firmware Geld verdienen zu wollen. Also Firmware-Erweiterungen, die Dritthersteller in ihre eigenen Systeme integrieren können. Ob es zu diesem Neustart noch kommen wird, bleibt abzuwarten. (gpi, 25.12.2016)