Bitte, man soll fair sein und nicht immer sagen, die FPÖ-Führung sind schreckliche Aufschneider, was ihre internationalen Kontakte betrifft. Nehmen wir das Treffen einer FPÖ-Delegation mit dem zukünftigen Nationalen Sicherheitsberater von Donald Trump, Ex- General Michael T. Flynn. Ein Sprecher von Trump hat dementiert, dass die FPÖler im Trump-Tower Flynn "getroffen" haben. Wer die US-Politik kennt, weiß, dass man darunter nicht ein persönliches Gespräch verstehen muss, sondern einen Event, bei dem hunderte Menschen in einem Ballroom einem Promi lauschen, der ein paar nette Worte sagt. Und Strache hat ja auch nicht behauptet, er wäre dabei gewesen, sondern "wir", nämlich der steirische FPÖ-Klubobmann und ein FPÖ-Europa- Abgeordneter. Also es stimmt sicher, dass General Flynn und diese hochrangige FPÖ-Delegation im selben Raum waren. Wobei der General, der gern verrückte Verschwörungstheorien retweeted und Geld von Putins Propagandasender Russia Today genommen hat, sicher ein offenes Ohr für Straches und Norbert Hofers Idee einer Trump-Putin-Friedenskonferenz in Wien gehabt hätte.

Die FPÖ beschreitet also lediglich kreative neue Wege in internationalen Beziehungen. Vielleicht hören wir bald, dass Strache per E-Mail einen Riesen-Business-Deal mit einem nigerianischen Königssohn und Millionenerben abgeschlossen hat. (Hans Rauscher, 26.12.2016)