Paris/Berlin – Bei den Ermittlungen über den Fluchtweg des Tunesiers Anis Amri nach dem Anschlag in Berlin hat sich nach Angaben aus Sicherheitskreisen bestätigt, dass Amri über die südostfranzösische Stadt Lyon nach Italien reiste.

Auf Bildern von Überwachungskameras sei zu sehen, wie der mutmaßliche Berlin-Attentäter am Nachmittag des 22. Dezember auf einem Bahnsteig in Lyon stand, sagte am Montag eine Quelle aus dem Umfeld der Ermittlungen.

"Scheint allein zu sein"

Der Mann auf den Überwachungsbildern habe eine Kappe und einen Rucksack getragen, hieß es weiter. "Er scheint auf diesen Bildern allein zu sein." Die Ermittler prüfen demnach weiterhin, wie Amri von Deutschland nach Frankreich einreiste.

Bereits am Samstag hatte der französische Sender Europe 1 unter Berufung auf Ermittlerkreise berichtet, bei Amri seien Fahrkarten gefunden worden, die zeigten, dass er über Lyon nach Mailand gefahren sei. In der Nacht zum Freitag wurde er in der italienischen Stadt bei einer Kontrolle von Polizisten erschossen.

Amri soll am Montag vergangener Woche einen Lkw in den Berliner Weihnachtsmarkt an der Gedächtniskirche gesteuert haben. Dabei wurden zwölf Menschen getötet und weitere dutzende verletzt. Zu dem Anschlag bekannte sich die Jihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS). (APA, 26.12.2016)