Sarajevo / Banja Luka – Der umstrittene Präsident der bosnischen Republika Srpska, Milorad Dodik, wirft den USA vor, ihm ein Einreisevisum verweigert zu haben. Er werde deshalb – trotz einer entsprechenden Einladung – nicht an der Amtseinführung des designierten US-Präsidenten Donald Trump teilnehmen können, erklärte Dodik am Montagabend. Eine Information, die der bosnische Außenminister Igor Crnadak umgehen dementierte.

Nach Darstellung Dodiks wurde ihm ein Diplomatenvisum von der US-Botschaft in Sarajewo verweigert. Der US-Botschafterin Maureen Comrack sowie der scheidenenden US-Regierung warf der für seine Nähe zu Russland bekannte Dodik "Hetze" vor.

US dementieren

Bosniens Außenminister Igor Crnadak erklärte hingegen, einen entsprechenden Antrag Dodiks habe es nie gegeben. Der Präsident der Republika Srpska habe weder bei der US-Botschaft noch im bosnischen Außenministerium um ein solches angesucht.

So oder so will Dodik – der mit Nachdruck für eine Unabhängigkeit der serbischen Republik von Bosnien-Herzegowina wirbt – künftig nur noch mit serbischem Pass reisen. Damit bestätigte er auch indirekt, aktuell einen bosnischen Diplomatenpass zu nutzen. Dies sorgte in seinem Heimatland vor allem deshalb für Aufsehen, weil Dodik immer wieder betont, Bosnien-Herzegowina nicht als eigenständigen Staat zu sehen. (APA, 27.12.2016)