Belgrad – Die serbische Justiz sorgt wieder einmal für negative Schlagzeilen. Nach elf Jahren wurden am Dienstag die Ermittlungen gegen einen der reichsten Serben eingestellt. Bogoljub Karic, der Mehrheitsbesitzer des einstigen serbischen Mobilfunkunternehmens Mobtel, war laut früheren Medienberichten des Amtsmissbrauches und der Finanzmachenschaften im Wert von 40 Millionen Euro verdächtigt.

Der Grund für die Einstellung der Ermittlungen war vorerst nicht ganz klar.

In einem anderen Verfahren wurden laut Medienberichten auch seit drei Jahren andauernde Ermittlungen gegen den einstigen Finanz- und Wirtschaftsminister Mladjan Dinkic eingestellt.

Gleich nach der Einleitung der Ermittlungen machte sich Karic aus dem Staub und lebte seitdem in Russland, wo er vor Jahren auch Asyl erhielt.

Erst kürzlich war wegen der Verjährung bereits ein anderes gegen Karic in der Causa Mobtel laufendes Verfahren eingestellt worden. Wie Medien am Dienstag berichteten, wird der Staat der Familie des Geschäftsmannes nun das nach der Einleitung der Ermittlungen beschlagnahmte Vermögen – es dürfte sich um zahlreiche Immobilien, wertvolle Fahrzeuge und anderes mehr handeln – zurückerstatten müssen.

Dinkic war vor drei Jahren ins Visier der Justiz geraten. Ihm war Amtsmissbrauch bei der Bildung der Nationalen Sparkasse im Jahre 2002 vorgeworfen worden. Sie war mit dem Kapital von früheren jugoslawischen Banken erfolgt. Die Nationale Sparkasse wurde später an die griechische Eurobank EFG verkauft. (APA, 27.12.2016)