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President-elect Donald Trump wurde als Chefredakteur der Fake-News bezeichnet.

Foto: Reuters / Jonathan Ernst

In diesem nun erschöpften Jahr 2016, da eine endlose Wahl in einem Politiker den Bären geweckt haben will, ist auch Wahres gesagt worden (ORF-Chef Alexander Wrabetz: "Wenn ich etwas kann, dann Mehrheiten finden"). Dennoch galt es vorsichtig zu sein. Pseudonews – befeuert auch durch autosuggestive Techniken der Quelle – zogen durch die Boulevards der Öffentlichkeit und konnten erst mühsam von der Schwerkraft des Realen Richtung Erde abgeseilt werden (Robert Lugar: "2016 wird definitiv das Jahr des Teams Stonach").

Auch 2017 wird lehren, wie wichtig es ist, Neuheiten skeptisch auf ihr Verhältnis zum Faktischen hin abzuklopfen. Wahr ist ja auch: Wer einmal suchte, Mitbürgern (und sich selbst) den Kopf zu verdrehen, kommt nie mehr davon los – wie offenbar Lugar, der nun auf Distanz zum Namen Team Stronach geht ("Ein gutes Produkt verkauft sich von selbst."). Also immer fragen: Ist die Quelle ein unfreiwilliger Satiriker oder ein paranoider, als Internetfreund getarnter, Roboter? Wen interessiert die Meldung abseits jener, die vom populistischen Urknall träumen?

Natürlich ist dies Land privilegiert. Niemand würde die Mächtigen oder jene auf Macht Wartende als Chefredakteure der Fake-News bezeichnen, wie dies President-elect Donald Trump widerfuhr. Auch blieb etwa Norbert Hofer im Wahlkampf erspart, was Hillary Clinton passierte. Sie wurde als Kopf eines Kinderpornorings bezeichnet (Tarnung: Pizzeria "Comet Ping Pong"). Aber das neue Jahr kommt bestimmt. Und Fragen sind zu stellen, damit die postfaktische Epoche keine Regierung gebiert. (Ljubisa Tosic, 31.12.2016)