Manila – Dutzende Islamisten haben ein Gefängnis auf den Philippinen angegriffen und 132 Häftlinge befreit. Nach Behördenangaben lieferten sich mehr als 100 Angreifer in der Provinz Cotabato auf der Insel Mindanao am Mittwoch ein zweistündiges Feuergefecht mit den Wachmännern und töteten einen Gefängniswärter.

Es habe sich um eine Aktion zur Befreiung von islamistischen Gesinnungsgenossen gehandelt, sagte ein Gefängniswärter dem Fernsehsender ABS-CBN. Dem Wärter zufolge handelte es sich bei den Angreifern um Mitglieder einer Splittergruppe der Moro Islamische Befreiungsfront (Milf).

Die Milf kämpft seit den 70er Jahren gegen die Regierung in Manila, gab ihre Forderung nach Unabhängigkeit später aber zugunsten der Forderung nach regionaler Autonomie für die muslimische Minderheit auf Mindanao auf. Seit Beginn des Aufstands wurden rund 120.000 Menschen getötet. Die Philippinen sind mehrheitlich katholisch, die rund zehn Millionen Muslime machen etwa zehn Prozent der Bevölkerung aus. (APA, 4.1.2017)