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Mikaela Shiffrin feierte in Maribor ihren 27. Weltcupsieg.

Foto: AP/Marco Trovati

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Auf dem Treppchen: Holdener, Shiffrin und Hansdotter (v. li.).

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Maribor – Mikaela Shiffrin hat eine standesgemäße Reaktion nach ihrem Ausscheiden am Dienstag in Zagreb gezeigt. Die US-Amerikanerin gewann am Sonntag den Weltcup-Slalom in Maribor vor der Schweizerin Wendy Holdener, die in Zagreb ebenfalls ausgefallen war. Die ÖSV-Slalomläuferinnen verpassten erneut das Podest, als Beste fuhr Bernadette Schild auf Platz acht.

Die Halbzeitführende Shiffrin ließ sich bei stetigem Schneefall auch durch ein Missgeschick mit einer aus der Verankerung gerissenen Stange nicht aus der Ruhe bringen. Im zweiten Durchgang landete die Stange zunächst direkt zwischen ihren Skiern, danach fuhr Shiffrin scheinbar unbeeindruckt darüber. Für die 21-Jährige war es der siebente Sieg in dieser Saison und der 27. in ihrer Laufbahn, 24 davon fuhr sie in ihrer Lieblingsdisziplin heraus.

Gelöste Stange kein Stolperstein

"Ich habe gesehen, dass sich viele Stangen gelöst haben, als ich den anderen Mädels zugeschaut habe, und ich habe gedacht, dass mir das wahrscheinlich auch passieren wird, und so war es dann auch", sagte Shiffrin. "Die Stange ist auf meinen Skiern und meinen Skischuhen geblieben. Das hat mich ein bisschen abgelenkt, aber ich denke nicht, dass es mich viel Zeit gekostet hat." Holdener fehlten am Ende allerdings nur 19 Hundertstel auf Shiffrin – so nahe dran war sie noch nie.

Dritte wurde die Schwedin Frida Hansdotter, die in der vergangenen Saison die kleine Kristallkugel für den Gewinn der Disziplinenwertung erhalten hatte. Veronika Velez-Zuzulova, die in Zagreb triumphiert hatte, verzeichnete ihren ersten Ausfall seit dem Aspen-Slalom am 29. November 2015. Die Slowakin schied im ersten Durchgang mit bester erster Zwischenzeit aus. Für eine Überraschung sorgte Ilka Stuhec: Die slowenische Speed-Spezialistin punktete vor ihrem Heimpublikum als Zehnte erstmals überhaupt in einem Slalom.

Überlegene Führung in Weltcup-Gesamtwertung

Shiffrin liegt in der Gesamtwertung nun komfortable 305 Punkte vor Titelverteidigerin Lara Gut, die in ihrem zweiten Weltcup-Slalom des Winters als 53. den zweiten Lauf verpasste. Im Slalomweltcup baute Shiffrin den Vorsprung auf Velez-Zuzulova auf 110 Punkte aus, nachdem er bereits auf zehn Punkte zusammengeschmolzen war. Shiffrin hat fünf von sechs Saisonrennen gewonnen.

Aus österreichischer Sicht war das Ergebnis besser als am Samstag im Riesentorlauf, den Ricarda Haaser als ÖSV-Beste auf dem 23. Platz beendet hatte. Fünf Läuferinnen waren in der Entscheidung vertreten – so viele wie aus keiner anderen Nation. Und einmal mehr war es Bernadette Schild, die am besten abschnitt.

Guter zweiter Lauf von Kirchgasser

Michaela Kirchgasser wurde Zwölfte, Katharina Truppe 19. Katharina Liensberger aus Vorarlberg holte als 25. zum zweiten Mal Weltcup-Punkte. Katharina Huber hatte im Finale bei einer ähnlichen Situation wie bei Shiffrin mit einer Stange Pech und schied aus, bereits im ersten Durchgang erwischte es Stephanie Brunner. Haaser, Chiara Mair, Julia Grünwald und Katharina Gallhuber scheiterten an der Qualifikation.

"Heute war es eine stabile und solide Fahrt, es ist okay. Das ist das, wo ich im Moment stehe, 1,5 Sekunden hinter der Mika und eine Sekunde hinter dem Podium", meinte Schild, die zuletzt in Zagreb und am Semmering Fünfte gewesen war. Kirchgasser verbesserte sich mit ihrem zweiten Lauf noch von Platz 20 auf zwölf. "Der zweite Durchgang war extrem wichtig für mich, weil ich da sehr stabil war und das eigentlich die Basis ist, damit es wieder aufwärts geht", sagte die Salzburgerin, die zuletzt zweimal ausgefallen war. Für die Technikerinnen geht es bereits am Dienstag mit dem Nachtslalom in Flachau weiter. (APA, 7.1.2017)