Günther Oettinger, Kommissar.

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Brüssel – Günther Oettinger hat sich kurz nach seiner Beförderung zum EU-Haushalts- und Personalkommissar noch einmal für eine Rede vom Oktober mit abschätzigen Äußerungen über Chinesen, Frauen und die Ehe für Homosexuelle entschuldigt. "Es war und ist nicht meine Absicht, irgendjemanden mit Bemerkungen zu verletzen", sagte der Deutsche am Montagabend bei einer Anhörung im Europaparlament im Brüssel.

"Ich bedauere diese Ausdrücke von damals ausdrücklich." Bei der Anhörung stellte sich Oettinger am Montagabend zum ersten Mal in neuer Funktion den Fragen von Abgeordneten der zuständigen Ausschüsse. Die Beförderung des Deutschen durch EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker ist umstritten. Oettinger-Kritiker sind der Ansicht, der frühere baden-württembergische Ministerpräsident habe sich mit der umstrittenen Rede disqualifiziert. Darin hatte er – damals noch als EU-Kommissar für Digitalwirtschaft – Chinesen als "Schlitzaugen" bezeichnet, von einer "Pflicht-Homoehe" gesprochen und missverständliche Äußerungen zur Frauenquote gemacht.

Als Haushalts- und Personalkommissar will Oettinger dafür sorgen, dass Frauen in der Brüsseler EU-Kommission mehr Macht bekommen. Ziel sei es, dass bis Ende 2019 Frauen 40 Prozent der Managementpositionen besetzen, sagte der Deutsche am Montagabend bei einer Anhörung im Europaparlament. (APA, 9.1.2017)