Oslo – Der norwegische Massenmörder Anders Behring Breivik will im Berufungsprozess um seine Haftbedingungen mehr Kontakt zu anderen Gefangenen durchsetzen. "Er hat nicht eine einzige Vertrauensperson, mit der er sprechen kann, zu der er eine Beziehung aufbauen kann", sagte Breiviks Anwalt Oystein Storrvik am Mittwoch.

Der Terrorist hatte wegen seiner Isolationshaft und der strengen Kontrolle seiner Post gegen den Staat geklagt und im April in erster Instanz teilweise Recht bekommen. Die Länge und schlechte Begründung der Isolation hatte nach Auffassung des Gerichts Breiviks Menschenrechte verletzt.

130 Briefe von einer Schwedin

Nach Angaben der Regierung hat der 37-Jährige mehr als 130 Briefe von einer Schwedin bekommen, hat seit November eine Freundin, mit der er telefoniert und spielt mit Gefängnismitarbeitern Brettspiele. Er mache einen physisch und psychisch fitten Eindruck, sagte der Anwalt der Regierung am Mittwoch.

Bei Angriffen in Oslo und auf der Insel Utöya hatte der Rechtsextremist Breivik im Sommer 2011 insgesamt 77 Menschen getötet, darunter viele Kinder und Jugendliche. Dafür war er zu 21 Jahren Haft mit anschließender Sicherheitsverwahrung verurteilt worden. Ein Gericht in Norwegen verhandelt noch bis zum 18. Jänner über seine Haftbedingungen. (APA, 11.1.2017)