In einer Vorlesung auf dem Boden sitzen ist bei beliebten Studienrichtungen keine Seltenheit. Lassen Sie sich durch solche Bedingungen bei Ihrer Studienwahl abschrecken?

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Für Schülerinnen und Schüler kann die Entscheidung der Studienwahl ob der Fülle der Möglichkeiten manchmal auch eine Überforderung sein. "Was soll ich nach der Schule machen?" Mit dieser Frage pendeln jedes Jahr unzählige angehende Absolventen zu Bildungsmessen, um sich beraten zu lassen und Ideen für ihre Ausbildungs- oder weitere Berufslaufbahn zu sammeln.

Hat man den Entschluss für sich gefasst, ein Studium anzugehen, stellt sich immer noch die Frage, welche Richtung es eigentlich sein soll. Einfach mehrere Fächer inskribieren und ein oder zwei Semester sämtliche Vorlesungen der verschiedensten Studienrichtungen probieren – diese Zeiten dürften der Vergangenheit angehören. Nicht zuletzt, weil es für einige Studienrichtungen bereits Aufnahmeverfahren gibt, wie zum Beispiel für das Medizinstudium.

Studienplatz und Traumausbildung

Geht es nach Bundeskanzler Christian Kern, wird es in Zukunft begrenzte Studienplätze geben. Dies erklärte er am Mittwoch in seiner Grundsatzrede. In dem dort vorgestellten "Plan A" spricht sich Kern gegen Studiengebühren, für mehr Geld für Universitäten und eben für eine "Maximalzahl" der Studienplätze aus. Ein User sieht in der Studienplatzbegrenzung auch eine Chance:

Seine "Traumausbildung" finden, das wünscht sich wohl jeder.

Wie aber findet man seinen Weg?

Sieht man sich die Zahlen der Studienanfänger im Wintersemester 2016/17 an, könnte man als angehender Studierender in den beliebten Fächern schnell abgeschreckt werden. Muss man bei Rechtswissenschaften, Wirtschafts-, Sozialwissenschaften und Wirtschaftsrecht mit mehr als 3.000 Studienanfängern konkurrieren, so ist das Betreuungsverhältnis in den unbeliebtesten Fächern – etwa Slowakisch, Computational Logic, Polnisch, Wirtschaftsingeneurwesen, Technische Chemie, Tschechisch, Weinbau, Önologie und Weinwirtschaft, Slowenisch und Klassische Philologie, Griechisch – mit weniger als zehn Studienanfängern schon wesentlich verlockender.

Aber Entscheidungen werden nicht nur aufgrund von Studienbedingungen und Studienplätzen getroffen. Interesse, Begabung, Jobaussichten und vielleicht auch Vorstellungen der Eltern mögen den einen oder anderen ausschlaggebenden Grund für oder gegen eine Studienrichtung ausmachen.

Welche Kriterien waren für Sie ausschlaggebend?

Haben Sie die Wahl nach Jobaussichten, Interesse oder elterlichen Wünschen getroffen? Haben Sie sich von schlechten Jobaussichten mit der Wahl eines sogenannten Orchideenstudiums abschrecken lassen? Würden Sie die Studienwahl heute anders treffen? Wenn Sie gerade im Entscheidungsprozess sind: Welche Überlegungen stellen Sie dabei an? (haju, 12.1.2017)