Leipzig – Mehr als 500 Beamte haben bei einer Großrazzia in Leipzig am Donnerstag mehrere Gebäude durchsucht. Hintergrund seien Verfahren wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung und des Verstoßes gegen das Waffengesetz, sagte ein Sprecher des Landeskriminalamts Sachsen (LKA). Es waren auch Gebäude betroffen, die der Gruppe "United Tribuns" zugeordnet werden.

Der Club "United Tribuns" war im vergangenen Sommer in eine Auseinandersetzung mit dem Rockerclub Hells Angels in Leipzig verwickelt, bei der ein Mann erschossen wurde. Der Mordverdächtige wurde Anfang Jänner diese Jahres in Wien verhaftet. Die Razzia stehe damit nach Polizeiangaben aber nicht in Zusammenhang. Wie viele Objekte in Leipzig durchsucht wurden, war zunächst nicht bekannt. Die Durchsuchungen dauerten am Nachmittag noch an. Es sei überprüft worden, ob Waffen und Munition im Zusammenhang mit organisierter Kriminalität nach Leipzig gebracht wurden.

Mit Verweis auf das Steuergeheimnis machte das LKA keine näheren Angaben zu den Fällen von Steuerhinterziehungen. Sie stünden aber im Zusammenhang mit Glücksspielautomaten. Unter anderem durchsuchten die Polizisten eine Spielhalle. Neben schwer bewaffneten Beamten des Spezialeinsatzkommandos waren auch Ermittler der Steuerfahndung im Einsatz. Straßenbahnen konnten während des Einsatzes teilweise nicht fahren. Die Polizei bat die Bevölkerung um Verständnis für die Maßnahmen. (APA, 12.1.2017)