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Lucy und Lindsey.

Foto: Reuters/Foeger

Altenmarkt-Zauchensee – Lindsey Vonn sitzt auf einem roten Sofa, ihren Hund Lucy im Arm. Sie hat viel zu erzählen, sie war lange weg. Und jetzt will sie nur Eines: "Gewinnen." Die mit 76 Siegen erfolgreichste Skirennläuferin im Weltcup gibt in Zauchensee ihr Comeback. Vor einem Jahr stellte sie ebenda den Abfahrtssiegrekord von Annemarie Moser-Pröll ein.

Der Rest des Jahres verlief nur mehr teilweise glücklich. Drei weitere Male gewann sie noch. Ihr bis dato letztes Rennen absolvierte die US-Amerikanerin Ende Februar in Soldeu (Andorra). Da fuhr die 32-Jährige bereits mit gebrochenem Schienbeinkopf. Den Kampf um den Gesamtweltcup, den schließlich die Schweizerin Lara Gut gewann, musste sie aufgeben.

Im Frühling und im Sommer habe sie gut trainiert. Im November folgte dann der nächste Rückschlag. Beim Training in Copper Mountain brach sich Vonn den rechten Oberarm. "Das war hart", sagt Vonn, die in ihrer Karriere schon häufig verletzt war. "Ich war super vorbereitet. Ich war traurig, nicht dabei sein zu können." Der Winter ist bisher ohne sie gelaufen.

Vonn braucht die Geschwindigkeit

Aber jetzt ist sie froh, zurück zu sein. "Ohne Skifahren ist das Leben nicht so schön." Vonn, sagt Vonn, braucht die Geschwindigkeit. Ob sie tatsächlich schon wieder gewinnen kann, weiß sie nicht. Aber: "Im Kopf fühle ich mich stark." Die Schmerzen seien weg. Und die Schmerzen seien brutal gewesen. Nur die Hand fühle sich noch an, als ob sie schlafen würde.

Zauchensee soll natürlich erst der Anfang sein. So viele Rennen wie möglich will Vonn gewinnen. Auch bei der Weltmeisterschaft im Februar in St. Moritz. Und die kleinen Kristallkugeln im Super-G und in der Abfahrt wären ihr auch recht.Letzteres könnte schwierig werden. Schließlich hat Vonn schon drei Abfahrten verpasst. Und alle drei gewann Ilka Stuhec.

Die Slowenin zählt natürlich auch am Samstag beim vierten einschlägigen Saisonrennen zu den Favoritinnen. Und Vonn? "Wenn ich im Training langsam bin, dann muss ich mehr trainieren." Am Freitag steigt der einzige Trainingslauf. Am Sonntag steht in Zauchensee noch eine Kombination auf dem Programm. Vonn will zumindest einen Teil – den Super-G – absolvieren.

Karriereende ist noch weit weg

Ans Karriereende denkt Vonn noch nicht. Die Olympiasaison 2017/18 will sie jedenfalls in Angriff nehmen. "Ob ich danach noch Lust habe, weiß ich nicht. Aber ich glaube schon."

Vonn ist zurückgekehrt, um zu bleiben. "Ich liebe, was ich mache", sagt sie. "Und ich werde es machen, bis ich keine Lust mehr habe." (Birgit Riezinger, 12.1.2017)