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Besonders heiße Getränke wie Tee werden im Winter für die Kleinsten oft gefährlich.

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Jährlich landen rund 3.000 Kinder mit Verbrennungen oder Verbrühungen im Spital. Zwei Drittel sind laut Kuratorium für Verkehrssicherheit (KfV) jünger als vier Jahre. Eine halbe Tasse Tee kann zur Verbrühung von 30 Prozent der Körperoberfläche führen. Eine Verbrennung von zehn Prozent kann für ein Baby tödlich enden. Die gefährlichste Zeit ist der Winter, wo man gerne heiße Getränke konsumiert.

Weil die Kinderhaut dünner ist als jene von Erwachsenen, sind die Jüngsten besonders gefährdet. 50 Grad Celsius heißes Wasser kann bereits Brandblasen verursachen. Trifft eine 65 Grad heiße Flüssigkeit nur eine halbe Sekunde lang auf die Haut eines Kindes, drohen sogar Verbrennungen dritten Grades, so Brandverletzungsexperte Lars-Peter Kamolz vom LKH-Uni-Klinikum Graz. "Unfälle mit thermischen Verletzungen zählen zu den häufigsten Unfallarten bei Kindern in den eigenen vier Wänden", erklärte KfV-Direktor Othmar Thann. In sechs von zehn Fällen handelt es sich um Verbrühungen mit heißen Flüssigkeiten.

Tipps für den Alltag

Die Experten des KfV raten zu einigen einfachen Sicherheitsvorkehrungen wie Herdschutzgittern, LEDs statt Kerzen oder zum Verzicht auf herabhängende Tischdecken. Zudem ist es ratsam, die hinteren Kochfelder zu verwenden und die Griffe von Töpfen zur Wand zu drehen. Gefäße mit heißen Flüssigkeiten sollte man so hinstellen, dass Kinder sie nicht allein erreichen können. Kabel von Wasserkochern, Fritteusen, Kaffeemaschinen oder Bügeleisen dürfen nicht herunterhängen. Im Badezimmer wird der Einbau eines Thermostats empfohlen, damit Kinder den Heißwasserhahn nicht allein betätigen können. Wärmeflaschen sollten nicht heißer als mit 45 Grad befüllt werden.

Falls dennoch einmal etwas passiert, ist rasche Hilfe das Um und Auf: "Über die zerstörte Haut geht viel Flüssigkeit verloren, weshalb bei Kleinkindern schnell Schockgefahr besteht", so Kamolz. Als Faustregel gilt: Ist die Verbrennung oder Verbrühung größer als die Handfläche des Kindes, ist unbedingt ärztliche Behandlung nötig. "Viele Aufsichtspersonen sind sich nicht bewusst, dass ein Verbrennungsunfall für Kinder schnell lebensbedrohlich sein kann", so der Brandverletzungsexperte. (13.1.2017)