Im Vorjahr hat Wienwert-Chef Stefan Gruze (Mitte) eine Sponsorvereinbarung mit Rapid-Geschäftsführer Christoph Peschek geschlossen. Kapitän Steffen Hofmann bedankte sich und freute sich auf "auf eine gemeinsame, erfolgreiche Zukunft in grün-weiß".

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Wien – Der heimische Immobilienentwickler Wienwert Holding AG steckt in gravierenden finanziellen Schwierigkeiten. Wie der Vorstand am Freitagabend mitteilte, wird die Gesellschaft, die vor allem auf Vorsorgewohnungen im Wiener Altbau spezialisiert ist, zum Bilanzstichtag Ende 2016 ein negatives Eigenkapital von 20 bis 22 Millionen Euro aufweisen. In solchen Fällen ist zu prüfen, ob auch eine Überschuldung im Sinne des Insolvenzrechts vorliegt.

Hohe Zinsen

Dass Wienwert nur schwer an Geld kommt, war bereits daran abzulesen, dass für Unternehmensanleihen teilweise mehr als acht Prozent Verzinsung geboten werden mussten. Bereits die Bilanz Ende 2015 wies ein negatives Eigenkapital von fast zehn Millionen Euro aus. Um die Situation damals zu verbessern, habe man bereits Altbau-Immobilien veräußert, so Wienwert. Das Immobilienunternehmen betont, dass man zuletzt deutlich niedrigere Zinsen für die Kapitalaufnahme bezahlt habe – die Rede ist von 5,25 und 3,75 Prozent.

Nun ging der Abverkauf weiter: Im Laufe dieser Woche habe man Kaufanbote für "substanzielle Teile des Altbau-Immobilienportfolios" angenommen, heißt es. Diese würden zu einer "Erhöhung des Cashbestands der Gesellschaft" führen. Seit der Strategieänderung im April würden Millionengewinne erzieltm teukte Wienwert mit. Unternehmenschef Stefan Gruze hatte im Vorjahr noch einen Börsengang für 2018 in Aussicht gestellt. Seit Juni 2016 ist Wienwert auch Rapid-Sponsor. Zugesagt wurden 500.000 Euro. Der Vertrag läuft drei Saisonen. (red, 13.1.2017)