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Gene Cernan im Jahr 2010

Foto: AP/Owen

Eugene "Gene" Cernan, der als bisher letzter Mensch auf dem Mond gestanden ist, ist tot. Der Astronaut starb mit 82 Jahren, teilte die Nasa mit. Cernan war der elfte von zwölf Menschen auf dem Mond. In Summe verbrachte er laut Nasa 566 Stunden und 15 Minuten im All, davon 73 Stunden auf dem Mond.

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Gene Cernan im Kommandomodul der Apollo-17-Mission.
Foto: Reuters/Nasa

Bei der Apollo-17-Mission im Dezember 1972 hatte er als Kommandant vor dem Piloten Harrison "Jack" Schmitt das Landemodul Challenger verlassen und dieses nach Schmitt wieder betreten. Mit ihrer Rückkehr endete eine Ära der amerikanischen Raumfahrt, die 1969 mit dem Sieg beim Wettlauf mit den Russen um die erste Mondlandung begonnen hatte.

"Abbiegung" zu Mond beinahe verschlafen

Cernan und seine beiden Kollegen hätten den Mond auf ihrer historischen letzten Reise beinahe verpasst, enthüllte ein Buchautor später. Als die Bodenkontrolle eine nötige Kurskorrektur anordnete, herrschte im Raumschiff Funkstille – die Astronauten hatten starke Schlafmittel genommen. Erst beim dritten Abspielen einer lauten Hymne regte sich wieder etwas im Cockpit der Apollo, die dann mit eineinhalbstündiger Verspätung auf die Mondumlaufbahn einschwenkte.

Die Apollo 17 hob am 7. Dezember 1972 um 8.33 Uhr vom John F. Kennedy Space Center in Florida ab. Nach vier Tagen setzte sie auf dem Mond auf. Eugene Cernan, Ronald Evans und Harrison Schmitt, der erste Geologe auf dem Mond, führten zahlreiche Experimente durch. In 75 Stunden legten sie 35 Kilometer mit dem Mondauto zurück. Die Apollo 17 wasserte fünf Tage vor Weihnachten im Pazifischen Ozean.

Schwindendes Interesse

Das öffentliche Interesse war längst nicht mehr so groß wie zu Beginn der Monderoberung, als weltweit Millionen die Landungen vor dem Fernseher verfolgten. Die Amerikaner waren mit dem Vietnam-Krieg beschäftigt, und wegen der Milliardenausgaben für den Krieg waren drei weitere geplante Mondmissionen bereits gestrichen worden. (red, Reuters, 16.1.2017)