Handtuch runter: Es ist warm genug. Sauna und Dampfbad verbessern das Körpergefühl in klirrender Kälte.

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Niemals war es so dringend wie dieser Tage: Jede und jeder Halbwegserfrorene weiß, wovon die Rede sein wird. Minusgrade, die durch die Fenster strahlen. Minusgrade, die einen den Kopf einziehen und die Schultern hochziehen lassen. Minusgrade, die bis in die Knochen kriechen.

Die Kälte ist für den Organismus eine Zumutung und der Schönheit wenig förderlich. So ein Schnupfen lässt die Haut um die Nase schuppig werden, die Lippen reißen, die Haut spannt wie Papier – weil je sogar die Talgdrüsen bei den tiefen Temperaturen ihre Mitarbeit am System einstellen.

Es gibt für mich derzeit drei Orte, an denen all diese Kälte keine Rolle mehr spielt: Sauna, Dampfbad oder ein gut geheiztes Badezimmer. Nur dort macht derzeit das Nacktsein elementaren Spaß.

Wärme tanken

Normalerweise halte ich es allerhöchstens sieben Minuten neben einem Saunaofen aus, bei diesen Temperaturen sind mir auch die vorgeschriebenen 15 Minuten nicht genug. Wenn dann auch noch jemand einen Aufguss mit einem qualitativ hochwertigen Saunaöl macht und vielleicht auch noch mit einem Handtuch die heiße Luft so richtig aufwirbelt, bin ich endlich zufrieden. Die in der Sauna getankte Wärme hält bei mir gemessene drei Stunden vor – bevor sich das Kühle wieder langsam an meinen Beinen entlang hochschlängelt.

Apropos Sauna. Nicht jeder mag Sauna. Manche stören sich an der Nacktheit der anderen, manche haben Angst vor Pilzinfektionen in Nassräumen– und manchen ist es schlicht zu heiß. Was im Sommer ein Kriterium sein kann, ist im Winter "wuarscht". Ich bin süchtig nach Dampfbad & Co.

Dampfbad für daheim

Eine Art Saunaerlebnis für zu Hause hat übrigens ein österreichischer Unternehmensberater "erfunden". Vielreisend und vielbeschäftigt kam er oft erst dann in sein Hotel, wenn der Spa-Bereich bereits geschlossen war.

Seine Lösung und gleichzeitig Geschäftsidee heißt Waltz 7: Das sind Tabs, die man auf den Boden der Dusche legt. Wenn man dann das heiße Wasser aufdreht (um sich zum Beispiel nach einem kalten Winterspaziergang aufzuwärmen) entstehen ätherische Dämpfe – ein privates Dampfbad eben. Das funktioniert auch zu Hause. Einziger Nachteil: Für Sitzduscher sind diese Tabs nicht geeignet, man braucht eine Stand-Up Shower. (Karin Pollack, 17.1.2017)