Elternsprüche: bei einem Ohr rein, beim anderen wieder raus – oder gleich die Ohren zuhalten?

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"Pass auf!", "Finger weg!", "Zieh den Pulli noch an!", "Komm da runter!", "Gegessen wird am Tisch!", "Beeilst du dich, bitte!", "Wie heißt das Zauberwort?"

Erziehung ist oft Schwerstarbeit. Immer wieder ist in Erziehungsratgebern und von anderen Eltern zu hören, wie wichtig es ist, konsequent zu sein. Diese Konsequenz lässt sich meist nur mit ganz vielen Wiederholungen erzielen. Ein möglicher Grund, warum diese Sprüche nie mehr aus dem Kopf gehen werden. Ob sie ihre gewünschte Wirkung haben und hatten, sei dahingestellt, dabei wollen Eltern doch nur das Beste für ihr Kind:

Sprüche klopfen und von der Brücke springen

Das Muntere-Sprüche-Klopfen geht auch bei größeren Kindern noch sehr gut. Wer kann sich nicht an diese Klassiker erinnern: "Wer fortgehen kann, kann auch aufstehen!" Vor einer Partynacht haben vielleicht manche Teenager noch gehört: "So willst du aber nicht fortgehen!?" Ist nicht das abendliche Ausgehen Thema von kleineren oder größeren Streitereien, führen sicher noch Schule und Lernen zu Differenzen, die gerne mit der Lebensweisheit der Eltern beendet werden: "Du lernst nur für dich, nicht für uns!"

Die adoleszente Auffassung von Ordnung wird oft mit den Worten beurteilt: "Dein Zimmer schaut aus wie ein Schweinestall!" Und wenn die eigenen Eltern wieder einmal etwas verbieten, was die coolen Eltern der Freunde erlauben, kann man mit ziemlich großer Wahrscheinlichkeit mit der Brücken-Metapher rechnen: "Wenn dein Freund von der Brücke springt, springst du dann auch?"

Mit welchen Elternsprüchen wurden Sie schon genervt?

Welche davon haben Sie auch bei Ihrem Kind schon angebracht? Warum fällt es Ihrer Meinung nach so schwer, auf diese Plattitüden in der Erziehung zu verzichten? (haju, 18.1.2017)