Der Schriftsteller Michelle Houellebecq wuchs bei seinen Großeltern auf.

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Paris – Der französische Schriftsteller Michel Houellebecq leidet bis heute unter zu wenig Mutterliebe in seiner Kindheit. "Als ich ein Baby war, hat mich meine Mutter nicht genug in den Armen gewiegt und gestreichelt. Sie war einfach nicht zärtlich genug", schreibt der Autor ("Elementarteilchen", "Unterwerfung") in einer Bewertung seines eigenen Werks, über die er mit dem Sender France 2 sprach.

"Das erklärt alles weitere, meine Persönlichkeit, überhaupt die schmerzhaftesten Seiten", heißt es in einer Passage des neuen Buchs, das auch Beiträge von Salman Rushdie, Julian Barnes und Rockstar Iggy Pop beinhaltet. Houellebecq, der bei seinen Großeltern aufwuchs, hatte seine Beziehung zu seiner Mutter, die er mal als "alte Schlampe von einer Mutter" bezeichnet hatte, bereits früher als schlecht beschrieben.

Seine nächste Erzählung werde von "Liebe" handeln, sagte der umstrittene Autor dem Sender France 2. "Ich habe mit all dem abgeschlossen", sagte Houellebecq nun mit Blick auf die Politik. "Ich denke, dass Gefühle das Wichtigste sind." In seinen Büchern gehe es meistens um Paare, die in ihren Partnerschaften nicht besonders erfolgreich und glücklich seien. (APA, 18.1.2017)