Bundespräsident Alexander van der Bellen

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Am 3. Februar ist wieder Randale in der Wiener Innenstadt angesagt. Unter der Ägide der FPÖ versammelt sich in der Neuen Hofburg zum "Akademikerball", vormals Ball der Burschenschaften, wieder alles, was ganz rechts steht. Doch-nicht-Bundespräsident Norbert Hofer ("Marko-Germania Pinkafeld") kann dort wieder sein schwarzrotgoldenes Halsband tragen. Draußen versammeln sich die Demonstranten von den Grünen, der SPÖ und der Hochschülerschaft, aber die vom "Schwarzen Block", die gern ihren Antifaschismus mit schwereren Sachbeschädigungen einhergehen lassen. Einige Hundertschaften Polizei in schwerer Riot-Gear runden die Straßenschlacht-Tradition gefällig ab.

Und was sagt der neue Bundespräsident Alexander van der Bellen zu diesem Burschenschafter-Spuk in seiner Nachbarschaft? "Laßt sie doch. Was geht das mich an?", sagte er vor Schülern. Er verstehe die Aufregung linker Kritiker nicht. Die Ballräumlichkeiten im Kongreßzentrum der Neuen Hofburg seien "nicht mein Teil der Hofburg" (Leopoldinischer Trakt). Es wäre ihm neu, dass dieser Ort ein besonderes Symbol der Demokratie sei.

Cool, Herr Bundespräsident. Dieser Ball könnte zwar auch woanders abgehalten werden. Wenn er schon dort ist, dann soll auch dagegen demonstriert werden dürfen. Aber die obligatorische Randale dazu ist kontraproduktiv. Van der Bellen hat da vielleicht etwas die Luft heraus gelassen. (Hans Rauscher, 27.1.2017)