Washington/Moskau – Der Kreml rechnet noch vor dem G-20-Gipfel im Juli mit einem Treffen der Präsidenten Donald Trump und Wladimir Putin. Das sagte Putins Sprecher Dmitri Peskow am Montag in Moskau, nachdem die Staatschefs am Samstagabend miteinander telefoniert hatten. Dabei vereinbarten sie auch, ihre Berater nach Zeit und Ort eines Treffens suchen zu lassen.

"Wir haben eine Bereitschaft gesehen, schwierige Fragen auf dem Weg von Gesprächen, von Dialog zu lösen", kommentierte Peskow der Agentur Interfax zufolge das Telefonat. Trump will erklärtermaßen das Verhältnis zu Russland verbessern. Auch Putin hofft auf einen Neuanfang in den Beziehungen, die zuletzt so gespannt waren wie seit Jahrzehnten nicht mehr.

Das Gespräch sei erstmals nicht von Moralpredigten geprägt gewesen, sondern von nationalen Interessen, sagte der russische Außenminister Sergej Lawrow mit einem Seitenhieb auf den früheren US-Präsidenten Barack Obama. Der zwischen Trump und Putin vereinbarte gemeinsame Kampf gegen die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) in Syrien könne funktionieren, wenn die Militärs beider Länder mitziehen.

Ein rasches Ende der Sanktionen gegen Russland ist jedoch nicht in Sicht. Der Kreml-Sprecher betonte, es sei kaum möglich, schon über solche Vereinbarungen zu sprechen. Wichtig sei die Bereitschaft, über schwierige Fragen im Dialog zu reden. Die Strafmaßnahmen des Westens waren dem Sprecher zufolge in dem Telefonat kein Thema.

Die EU-Staaten und die USA hatten im Jahr 2014 umfangreiche Strafmaßnahmen etwa in der Energie- und Finanzbranche erlassen. Damit reagierten sie auf die russische Annexion der Krim und die Unterstützung prorussischer Rebellen in der Ostukraine.

Das Treffen der führenden Industrie- und Entwicklungsländer soll am 7./8. Juli in Hamburg stattfinden. (APA/dpa, 30.1.2017)