Im Herbst vergangenen Jahres ging es los. Maria Grazia Chiuri flirtete als frischgebackene, erste weibliche Designerin des Modehauses Dior mit dem Feminismus – auf dem Laufsteg und in den sozialen Netzwerken. Unter dem Hashtag #TheWomenBehindMyDress kamen auf dem Instagram-Account des französischen Luxusunternehmens neben der Chefdesignerin auch die in die Show involvierten Frauen hinter den Kulissen zu Wort.

Für Aufmerksamkeit sorgte aber vor allem ein einfaches weißes T-Shirt, bedruckt mit dem Satz "We should all be feminists". Er zitiert den Buchtitel der nigerianischen Autorin Chimamanda Ngozi Adichie.

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Innerhalb kürzester Zeit hat sich dieses zum T-Shirt des Frühjahrs entwickelt – es funktioniert als zeitgeistige Werbung und als wahrscheinlich nachhaltigste Kampagne für das französische Modehaus.

Rihanna posierte auf ihrem Instagram-Account in dem weißen Shirt, die Bloggerinnen Chiara Ferragni und Kristina Bazan haben es schon mehrfach öffentlich getragen, während der Couture-Woche in Paris wurden einige Models in dem T-Shirt gesehen, der Rapper A$AP Rocky funktionierte das T-Shirt zum Partyaccessoire um, auf dem Februarcover der deutschen "Vanity Fair2 trug Schauspielerin Jennifer Lawrence das Sprüche-Shirt.

Bloggerin Chiara Ferragni ...
Foto: APA/AFP/PATRICK KOVARIK
... und Kollegin Kristina Bazan im T-Shirt von Dior
Foto: APA/AFP/PATRICK KOVARIK

Mittlerweile hat das T-Shirt die Grenzen der Modewelt überschritten. Und sich zum Protest-Outfit gemausert. Die schwangere Natalie Portman hielt ihre Rede während des "Women’s March" in Los Angeles in besagtem Oberteil. Es könnte nicht besser laufen für das Modehaus. (red, 31.01.2017)