Wien – Der in der Vorwoche unter Terrorverdacht in Wien festgenommene 17-Jährige ist am Montag vom Staatsanwalt einvernommen worden. Die Einvernahme habe bis in die Nachtstunden gedauert, sagte Verteidiger Wolfgang Blaschitz am Dienstag, sie werde am kommenden Montag fortgesetzt. "Das wird dann vermutlich wieder eine Zehn-Stunden-Session."

Derzeit wird dem Anwalt zufolge die Tat im Detail aufgearbeitet, das dauere. Der Jugendliche zeige sich zumindest zum Teil kooperativ und geständig, "was seine eigene Geschichte betrifft". Aussagen von Zeugen wies er hingegen zurück.

Die Ermittlungen laufen nach wie vor wegen Beteiligung an einer terroristischen Vereinigung und nicht in Richtung Vorbereitung von dutzendfachem Mord oder vorsätzliche Gefährdung durch Sprengmittel. "Dafür sehe ich keine Beweise", so Blaschitz.

"Böller und Rauchbombe"

Der 17-Jährige hatte bereits zugegeben, in der westdeutschen Stadt Neuss einen mittlerweile ebenfalls verhafteten 21-Jährigen getroffen zu haben, den er über islamistische Internetforen kennengelernt hatte. "Die beiden haben Böller geschmissen und eine Rauchbombe gebastelt. Aber da war nix, was auch nur annähernd einer Gefährdungslage nahekommen könnte", sagte Blaschitz am vergangenen Mittwoch.

Sein Mandant habe sich durchaus in einem möglicherweise radikalsalafistischen Umfeld bewegt. Der Bursche habe den Wiener Hass-Prediger Mirsad O. alias "Ebu Tejma" vergöttert, der im vergangenen Sommer in Graz wegen terroristischer Vereinigung, Anstiftung zum Mord und schwerer Nötigung zu 20 Jahren Haft verurteilt wurde. (APA, 31.1.2017)