Bild nicht mehr verfügbar.

Linus Straßer fuhr und sprang in auf einem Stockholmer Hügel zu seinem ersten Weltcup-Sieg.

Foto: ap/facciotti

Stockholm – Linus Straßer hat am Dienstag überraschend den zum Weltcup zählenden Parallelslalom beim alpinen City Event in Stockholm gewonnen. Es war der erste Saisonsieg für den Deutschen Skiverband (DSV) bei den Alpinen und der erste überhaupt für Straßer. Das 24 Jahre alte Mitglied der Ski-Abteilung des TSV 1860 München hatte den deutschen Quotenplatz beim letzten Rennen vor der WM nur aufgrund des Verzichts des angeschlagenen Felix Neureuther übernommen und löste mit seinem Erfolg auch das Ticket für die Titelkämpfe in St. Moritz.

"Felix hat mir gesagt: Das ist deine Chance, du fährst da hin, um zu gewinnen – und das habe ich gemacht", meinte Straßer nach seinem Finalerfolg gegen den Franzosen Alexis Pinturault. Dritter wurde der Schwede Mattias Hargin.

Bei den Frauen siegte mit Mikaela Shiffrin dagegen eine Favoritin, die US-Amerikanerin kam bereits zu ihrem 28. Weltcupsieg. Die Slowakin Veronika Velez-Zuzulova belegte vor der Norwegerin Nina Löseth Platz zwei.

Für Österreich gab es nichts zu holen. Vorjahressieger Marcel Hirscher, Michael Matt, Bernadette Schild und Katharina Truppe scheiterten schon in Runde eins und belegten damit jeweils Platz neun. Hirscher musste sich nach zwei Läufen auf dem nur 18 Tore langen Parallelkurs dem Norweger Aleksander Aamodt Kilde um drei Hundertstel geschlagen geben. Matt verpasste im nur 16 Mann zählenden Starterfeld gegen Pinturault den Aufstieg ins Viertelfinale. Dem 23-jährigen Tiroler fehlten am Ende 0,19 Sekunden auf den Vorstoß unter die letzten acht.

Da aber auch Henrik Kristoffersen nicht ins Viertelfinale aufstieg, behielt Hirscher seinen komfortablen Vorsprung von 432 Punkten im Gesamtweltcup auf den Norweger. Auch in der Slalom-Wertung blieb alles beim Alten. Shiffrin baute dagegen ihre Gesamtführung auf die absente Schweizerin Lara Gut aus, die nach ihrem Super-G-Sturz in Cortina d'Ampezzo auf ein Antreten verzichtet hatte.

Hirscher: "Gehört dazu"

Hirscher nahm sein frühes Aus relativ gelassen hin. "Letztes Jahr habe ich hier um zwei Hundertstel gewonnen, heute um drei verloren. Das gehört zu dem knappen Bewerb dazu", so der Salzburger in seinem ersten ORF-Interview.

Auch bei den Damen war das ÖSV-Team im Viertelfinale nur noch in der Zuschauerrolle. Schild unterlag zum Auftakt der Kanadierin Marie-Michele Gagnon, Katharina Truppe der Norwegerin Nina Löseth. Titelverteidigerin Wendy Holdener aus der Schweiz ereilte ebenfalls das schnelle Aus in Runde eins.

Bei der zweiten Auflage des sogenannten City Events im südlichen Stadtteil Björkhagen wurden auf einer 180 m langen Piste auf zwei Kursen jeweils 18 Tore und ein kleiner Sprung gefahren. Wirklich alpin war das Ganze nicht: Der Hammarbybacken, ein künstlich erhöhter Hügel, ist 93,5 m hoch. (red, sid, APA, 31.1. 2017)