Ein Lächeln hat seinen Preis: Arved Friese verkauft in "Timm Thaler" seines an Justus von Dohnányi.


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"Das Lachen ist eine Macht, vor der die Größten dieser Welt sich beugen müssen", wusste Émile Zola, und das weiß auch der Teufel in Gestalt des Barons Lefuet (Justus von Dohnányi), der es deshalb auf den Jungen mit dem ansteckenden Lachen abgesehen hat: Timm Thaler (Arved Friese), der noch dazu in Geldnot steckt, weil er für seinen verstorbenen Vater (Bjarne Mädel) einen Grabstein kaufen möchte.

Somit ist es für den Baron ein Leichtes, Timms Lachen zu erstehen, der dafür jede Wette gewinnen soll. Doch wie in jedem teuflischen Vertrag gibt es eine tückische – und dramaturgisch wertvolle – Ausstiegsklausel: Sollte er verlieren, erhält Timm sein Lachen zurück.

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Und er merkt schnell, dass sein anfänglicher Erfolg zulasten seiner Freundschaften und seiner Persönlichkeit geht. Als dann auch noch seine beste Freundin Ida (Jule Hermann) ihre Augen – den Spiegel der Seele – gegen die des Barons tauscht, setzt er alles daran, diesen zu überlisten.

Seit den 60er-Jahren erzieht die Geschichte Timm Thaler oder das verkaufte Lachen sein junges Publikum in Sachen Konsumkritik: 1962 erschien James Krüss' Roman erstmals, 1979 zeigte das ZDF eine mehrteilige Weihnachtsserie mit Thomas Ohrner in der Titelrolle. Dieser hat auch in der Kinoneuverfilmung von Andreas Dresen einen kleinen Gastauftritt. Und auch in der liebevollen Ausstattung ist der Film in einer Zeit noch vor Smartphones und sozialen Netzwerken steckengeblieben. Nur der Teufel ("Mobile Kommunikation ist die Zukunft des Bösen") kann bereits drahtlos telefonieren.

Auch wenn Timms Lachen manchmal etwas zu aufgesetzt wirkt, ist Dresen ein durchaus schöner Jugendfilm gelungen, der auch einige nette Pointen bereithält. Für eine Generation, der Tommi Ohrner als Timm Thaler kein Begriff mehr ist. (kst, 1.2.2017)