Berlin – Die sächsischen Behörden haben den Anfang Jänner festgenommenen Kontaktmann des Weihnachtsmarkt-Attentäters Anis Amri nach Tunesien abgeschoben. Die Abschiebung des 26-Jährigen am Mittwochmorgen sei "das Ergebnis enger Zusammenarbeit verschiedener Behörden auf Bundes- und Landesebene sowie der tunesischen Botschaft", sagte Landesinnenminister Markus Ulbig (CDU) den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.

Dies zeige, "dass wir gegenüber islamistischen Gefährdern durchaus handlungsfähig sind", hieß es weiter. Der junge Mann hatte sich am Vorabend des Anschlags im Dezember in einem Berliner Restaurant mit Amri getroffen. Er bestreitet, von den Anschlagsplänen gewusst zu haben. Der Tunesier wurde Anfang Jänner von der Berliner Justiz in Haft genommen, allerdings nicht im Zusammenhang mit dem Anschlag, sondern weil er in der Hauptstadt des Sozialbetrugs verdächtigt wurde.

Amri hatte nach Erkenntnissen der Ermittler am 19. Dezember in Berlin einen Lastwagen gekapert und war damit in den Weihnachtsmarkt an der Gedächtniskirche gefahren. Zwölf Menschen wurden getötet. (APA, 1.2.2017)