Berlin – Ex-Deutsche-Bahn-Chef Rüdiger Grube hat seinen Rücktritt im Streit um seine Vertragsverlängerung als "klare Entscheidung" verteidigt.

Nachdem ihm bereits eine Verlängerung bis Ende 2020 zugesichert worden sei und er im Gegenzug auf mehr Gehalt verzichtet habe, habe der Aufsichtsrat diese Zeit am Montag auf zwei Jahre verkürzen wollen, schrieb Grube in einem Brief an die Mitarbeiter, der am Mittwoch der Nachrichtenagentur AFP vorlag.

Der Konzern brauche zwar "dringend Kontinuität in der Führung, Ruhe, Orientierung und eine Fokussierung auf die wesentlichen Themen". Er habe aber schon als Kind auf dem Bauernhof seiner Eltern gelernt, "was Geradlinigkeit und zu seinem Wort zu stehen bedeuten". Er habe deshalb eine "klare Entscheidung" treffen müssen. Es tue ihm "sehr leid", dass dies nötig gewesen sei.

Grube war am Montag überraschend mit sofortiger Wirkung zurückgetreten. Er stand seit Mai 2009 an der Spitze der Deutschen Bahn. Der Bund als Eigentümer muss nun nach einem Nachfolger suchen. Kommissarisch übernimmt Finanzvorstand Richard Lutz den Spitzenposten. (APA, 1.2.2017)