Am Mittwochabend kam es bei Demonstrationen gegen die Einschränkung der Antikorruptionsgesetze zu Ausschreitungen.

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Inmitten friedlicher Demonstranten bewarfen Gewaltbereite die Polizisten mit Feuerwerkskörpern.

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Bukarest – Vor dem Regierungssitz in Rumäniens Hauptstadt Bukarest ist es am Mittwochabend zu gewaltsamen Zusammenstößen gekommen. Mehrere Dutzend Hooligans begannen inmitten zehntausender friedlicher Demonstranten die Polizisten mit Feuerwerkskörpern zu bewerfen. Die Polizei antwortete mit Tränengas, woraufhin viele friedliche Demonstranten den Platz verließen.

Noch vor Ausbruch der Gewalt hatte ein Polizeisprecher vor Störergruppen gewarnt. Die Oppositionsmedien kommentierten, dass der Auftritt der Krawallmacher eine gezielte Provokation regierungsnaher Kreise sei, um weitere Straßenproteste zu verhindern und den gesamten Protest zu diskreditieren.

Zehntausende Rumänen demonstrieren seit Tagen landesweit gegen die von der sozialliberalen Regierung beschlossene Einschränkung des Kampfs gegen Korruption. Allein in Bukarest demonstrierten nach Schätzung von Beobachtern mindestens 100.000 Menschen, mehrere tausend waren es in mindestens sechs weiteren Städten. Insgesamt zählten die Medien Proteste an 46 Orten. Die Polizei lehnte Auskünfte über die Anzahl der Demonstranten am Mittwochabend ab.

Handelsminister zurückgetreten

Aus Protest gegen die Lockerung der Antikorruptionsgesetze erklärte Handelsminister Florin Jianu am Donnerstag seinen Rückzug aus dem Kabinett, weil sein Gewissen das erfordere. Er hoffe, dass die Regierung "den Anstand hat, ihren Fehler zu korrigieren", schrieb Jianu auf seiner Facebook-Seite. (APA, 2.2.2017)