Bei der mechanischen Thrombektomie werden verstopfte Hirnarterien mit einem Mikrokatheter vom Blutgerinnsel befreit.

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"Die mechanische Thrombektomie ist eine bahnbrechende neue Methode in der akuten Schlaganfalltherapie und ändert die Behandlungsmöglichkeiten bei schwer betroffenen Schlaganfallpatienten grundlegend", sagt Stefan Kiechl, von der Universitätsklinik für Neurologie in Innsbruck und Präsident der Österreichischen Schlaganfall-Gesellschaft (ÖGSF). Mittels eines Mikrokatheters wird die verstopfte Hirnarterie von dem Blutgerinnsel befreit. Die Hirndurchblutung wird so rasch wiederhergestellt und schwere Behinderungen durch den Schlaganfall können oft vermieden werden.

Die neue Behandlung kommt bei Schlaganfällen zur Anwendung, bei denen großen Hirngefäße durch entsprechend große Gerinnsel verschlossen sind und die bisherigen Behandlungsmethoden oft nicht ausreichend angesprochen haben.

Eine flächendeckende Rund-um-die-Uhr-Versorgung mit dieser neuen Schlaganfalltherapie ist in ganz Europa eine große Herausforderung. "In Österreich wurden 2016 rund 650 Schlaganfallpatienten mit einer mechanischen Thrombektomie behandelt, doppelt so viele wie noch im Jahr 2014", so Kiechl. "Österreich ist eines der ersten Länder in Europa, das eine flächendeckende Versorgung von zumindest in 95 Prozent des Bundesgebietes bereits umgesetzt hat. Das Bundesministerium für Gesundheit und Frauen überwacht in Zusammenarbeit mit der ÖGSF und den radiologischen Fachgesellschaften die Behandlungsqualität mittels lückenloser Dokumentation des Behandlungsergebnisses." Auf der Arbeitstagung NeuroIntensivMedizin (ANIM), die von 16. bis 18. Februar in Wien stattfindet, werden erstmals die österreichweiten Daten für 2016 vorgestellt. (idw, red, 3.2.2017)