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Frage: Was geschah am Schwarzen Freitag?

Antwort: Um den Begriff zu erklären, muss man ein wenig ausholen: In den 1920er-Jahren war der Wohlstand in den USA so groß, dass auch normale Bürger – Postboten, Schuhputzer, Hausfrauen – ihr Geld in Aktien (Anteile an Firmen) investierten. Und tatsächlich vermehrte es sich dort schlagartig, weil es der Wirtschaft so gut ging. Es schien, als könnte jeder reich werden. Alle dachten, es werde immer so weiter gehen – aber nein. Es wurde zu viel spekuliert.

An einem Donnerstag im Oktober 1929 gerieten die Aktienkurse deshalb unter Druck. Immer mehr Menschen wollten ihre Aktien nun verkaufen, weil sie Angst um ihr Geld hatten – aber sie fanden keine Käufer mehr. Es gingen so viele Verkaufsanträge ein, dass ein Stau entstand. Die Händler verloren den Überblick. Chaos brach aus. Die Aktienkurse stürzten ins Bodenlose. Die Nachricht über den Einbruch der Börse verbreitete sich wie ein Lauffeuer. Tausende Bürger, die ihr Geld in Aktien angelegt hatten, versammelten sich an der Wall Street, der New Yorker Börse.

Dieser Donnerstag im Oktober 1929 wird als Schwarzer Freitag bezeichnet. Das ist dadurch begründet, dass durch die Zeitverschiebung die Nachricht vom Börsenkrach in Amerika in Europa erst nach der Schließung der Börsen eintraf. Damit brach erst am nächsten Tag Panik an den europäischen Aktienmärkten aus. "Es war einer der schwärzesten Tage in der Geschichte der Börse überhaupt", sagt Wirtschaftsexperte John Galbraith. Viele verloren ihr Vermögen. Allein in New York nahmen sich hunderte Banker das Leben. (Lisa Breit, 4.2.2017)