Wien/Berlin – Gegen Sprüche wie "Zu viel Dünger, das ist Fakt, ist fürs Grundwasser beknackt" oder "Steht das Schwein auf einem Bein, ist der Schweinestall zu klein" laufen derzeit in Deutschland Bauernverbände Sturm. Stein des Anstoßes ist eine Plakatkampagne der Berliner Werbeagentur Tinkerbelle im Auftrag des deutschen Bundesumweltministeriums.

Ziel sei es, mit den Sujets auf nachhaltige Landwirtschaft hinzuweisen und die Bevölkerung für bewusstes Konsumieren zu sensibilisieren, heißt es. Mehrere deutsche Bauernvertretungen sehen das allerdings anders. Sie fordern einen sofortigen Stopp der Sujets, die seit Anfang Februar in 70 Städten affichiert werden und in Print- und Onlinemedien zum Einsatz kommen. Für die Kampagne sind 1,6 Millionen Euro veranschlagt.

Der Deutsche Bauernverband sieht in den Botschaften hingegen eine "inhaltliche Bankrotterklärung". Die Arbeit eines gesamten Berufsstandes werde ins Lächerliche gezogen. "Es ist inakzeptabel, wenn Bundesministerien ganze Berufsgruppen pauschal diffamieren oder ausgrenzen", kritisiert der Bauernverband am Mittwoch in einer Aussendung.

Die für die Kampagne verantwortliche Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) ist bereits mit Rücktrittsaufforderungen auch von Politikern konfrontiert. Im Internet läuft eine Petition gegen die Bauernregeln, die bis dato von knapp 10.000 unterzeichnet wurde. Der Titel: "Wir sind gegen das staatliche Mobbing des landwirtschaftlichen Berufsstands." (red, 8.2.2017)

Foto: BMUB
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