Hosenanzüge, Jeanshemden über Rollkragenpullovern, kastige Lederjacken, ziemlich einsichtige Oberteile, PVC-Elemente und Kunststoffmäntel, Männer wie Frauen (keines der üblichen Instagram-Models!) marschierten am Freitag in Westernstiefeln durch das von Künstler Sterling Ruby gestaltete Headquarter von Calvin Klein. Dazu liefen David Bowies "This Is Not America" und Roy Orbisons "My Dreams". Die Calvin Klein-Show des Belgiers Raf Simons, die der Modedesigner als Hommage an die Vielfalt Amerikas verstanden wissen wollte, war mit Spannung erwartet worden.

Nachdem der Designer Anfang Februar die Kollektion seines eigenen Modelabels in New York präsentiert hatte, folgte jetzt sein Debüt bei Calvin Klein. Der Belgier, der zuletzt für Dior designte, ist des Job wegen extra nach New York gezogen. Die Stadt erwartet entsprechend viel von dem 49-jährigen. "Kann Raf Simons Calvin Klein neu erfinden?", fragte die "New York Times" gerade erst.

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Foto: Reuters/ Andrew Kelly

Der Liebling der Modekritiker soll das Unternehmen Calvin Klein nicht nur zur Hochform auflaufen lassen, sondern auch die New Yorker Modewoche wieder attraktiv machen. Sie hat an Glanz verloren, Tommy Hilfiger zeigte seine neue Kollektion gerade erst in Los Angeles, Rodarte und Hood by Air wechseln nach Paris, das New Yorker Label Proenza Schouler will folgen.

Raf Simons jedenfalls hatte bereits in den vergangenen Tagen losgelegt mit einer Reform des Logos. "Calvin Klein" wird jetzt in Großbuchstaben geschrieben, die ersten Kampagnenbilder für das Jeans- und Unterwäschesegment schoss Willy Vanderperre vor Kunst von Andy Warhol, Dan Flavin, Richard Prince und Sterling Ruby im Andy Warhol Museum in Pittsburgh und in der Rubell Family Collection in Miami.

Die Show? Eine konsequente Fortführung dessen: ein wenig Kunst hier, ein wenig Amerika-Mythos da – durch die Raf Simons-Brille gesehen. (feld, 10.2.2017)

Foto: apa/afp/Angela Weiss
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Foto: AP Photo/Diane Bondareff
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