Sanaa – Im andauernden Bürgerkrieg im Jemen auf der arabischen Halbinsel wird die Lage der Zivilbevölkerung immer dramatischer. Immer mehr Menschen seien im Kreuzfeuer zwischen Regierungstruppen und Rebellen gefangen, berichtete das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) am Freitag. Besonders in der Hafenstadt Al-Mokha, in Taez und in Dhubab sei die Lage schlimm.

Auch das UN-Menschenrechtsbüro war alarmiert. Es gebe glaubhafte Berichte, dass Scharfschützen der Houthi-Rebellen auf fliehende Familien schössen, berichtete ein Sprecher. Sie zwängen die Menschen in Al-Mokha, in ihren Häusern zu bleiben, während die Regierungstruppen sie aufforderten, die Stadt zu verlassen. Die Houthis wollten die Zivilisten offenbar als menschliche Schutzschilde missbrauchen. Die regierungstreuen Kräfte im Jemen hatten am Mittwoch erklärt, sie hätten Al-Mokha vollständig zurückerobert.

Das IKRK erinnerte die kämpfenden Parteien an ihre Pflicht, die Zivilbevölkerung zu verschonen. "Die in sicherere Gegenden flüchten wollen, müssen in der Lage sein, dies zu tun", so das IKRK. Verletzte müssten behandelt werden. Gefangene müssten human behandelt werden. (APA, 10.2.2017)