Bukarest – Die Protestserie gegen die Regierung in Rumänien geht weiter. Mehr als zehntausend Demonstranten verlangten am Freitag landesweit den elften Tag in Folge den Rücktritt der sozialliberalen Regierung, der sie vorwerfen, den Kampf gegen Korruption bremsen zu wollen.

Unterdessen starteten die Bukarester Bürgerrechtsorganisation Centras und die Facebook-Gruppe "Geeks for Democracy" – beide Förderer der Proteste – eine Sammelaktion zur Finanzierung einer Umfrage. Diese solle zeigen, wie groß das Lager der Regierungsgegner ist.

Hochburgen der Straßenproteste am Freitagabend waren Bukarest mit mindestens 6000 Demonstranten und Timisoara (Temeswar) im Westen des Landes mit etwa 3500 Teilnehmern, nach Schätzungen der Medien. Zu kleineren Kundgebungen kam es in Sibiu (Hermannstadt) und Cluj (Klausenburg/Kolozsvar) in Siebenbürgen.

Es gab auch Gegendemonstrationen. Neben den üblichen hunderten Regierungsanhängern vor dem Bukarester Präsidentenpalast protestierten im siebenbürgischen Alba Iulia Dutzende Menschen gegen Staatspräsident Klaus Iohannis, der in der Nähe zum Skifahren eingetroffen war. Der bürgerliche Iohannis unterstützt die Protestbewegung gegen die Regierung. (APA, 10.2.2017)