General Motors will seine Europa-Tochter loswerden. Seit Jahren haben die Amerikaner es nicht geschafft, die einst hochprofitable Tochter wieder auf Vordermann zu bringen. In vielen Dingen hatten sie dabei keine glückliche Hand.

Amerikanische Chefs, die den europäischen Markt falsch einschätzten, griffen den Deutschen mit wenig Gefühl ins Lenkrad. Ihre Tochter am alten Kontinent behandelten sie wie einen Ableger statt wie eine schlagkräftige Einheit mit Know-how für das Heimgeschäft. Deswegen trafen die Deutschen mit vielen Modellen den Geschmack der Kunden nicht und hatten einige Qualitätsprobleme. Davon erholten sich die Rüsselsheimer lange nicht, zumal die Konkurrenz immer stärker wurde.

Doch zuletzt schien die Wende geschafft. Trotz heftiger Widerstände wurden unrentable Werke geschlossen. Mit neuen pfiffigen Autos streiften die Rüsselsheimer ihr altvaterisches Image ab. Dann kam der Brexit. Die Rückkehr in die Gewinnzone musste erneut verschoben werden.

Nun interessiert sich also PSA Peugeot Citroën für die Deutschen. Nur die Franzosen sind selbst noch auf dem Weg der Genesung. Erst im Vorjahr konnten sie nach langer mächtiger Schieflage das Steuer herumreißen. Ein zukunftsträchtiges Konzept für einen hochkompetitiven Markt im Umbruch ist das aber sicher nicht, wenn ein Rekonvaleszenter sich mit einem Kranken ins Bett legt. (Regina Bruckner, 14.2.2017)