Google hat Mitarbeitern der Autoabteilung so viel gezahlt, dass es ihnen reichte.

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Google hat 2016 mehrere Mitarbeiter im Bereich selbstfahrende Autos verloren. Gründe dafür gibt es mehrere, einer davon dürfte das Geld gewesen sein. Allerdings war die Bezahlung nicht zu schlecht. Im Gegenteil: der Konzern zahlte offenbar so gut, dass mehrere Mitarbeiter nicht mehr auf ihren Job angewiesen waren.

Neues Bezahlsystem für Autobereich

Wie "Bloomberg" unter Berufung auf Insider berichtet, hatte Google 2010 für die Autoabteilung ein Bezahlungssystem eingeführt, bei dem ungewöhnlich hohe Boni angehäuft wurden. Zu dem Zeitpunkt hatte Google sein erstes selbstfahrendes Auto vorgestellt und hoffte damit neben dem Werbegeschäft ein zweites Standbein aufbauen zu können, das Geld einbringt.

Für die Mitarbeiter wurden laut Bericht spezielle Boni und Anteile angelegt, die nach einiger Zeit basierend auf dem Wert des Projekts und anderer Faktoren um ein Vielfaches erhöht wurden. Das führte dazu, dass einige Mitarbeiter mehrere Millionen US-Dollar auf einmal ausbezahlt bekamen.

"F-you money"

Bis Ende 2015 seien die Zahlungen so stark angestiegen, dass einige Mitarbeiter nicht mehr auf ihre Arbeitsstelle bei Google angewiesen gewesen waren. 2016 verließen mehrere Entwickler den Konzern und gründeten ihre eigenen Start-ups. Intern sei Googles Bezahlung auch "F-you money" genannt worden. Die von "Bloomberg" zitierten Personen berichten, dass einige Mitarbeiter auch mit dem Fortschritt des Projekts unzufrieden waren und der finanzielle Polster ihnen letztendlich den Ausstieg ermöglicht habe.

Ein Google-Car unterwegs.
Google Self-Driving Car Project

Die genauen Zahlen sind nicht bekannt. Anfang 2016 wies das Unternehmen auf die stark gestiegenen Kosten in einem Bilanzgespräch hin. Die operativen Ausgaben waren im vierten Quartal 2015 um 14 Prozent auf 6,6 Milliarden US-Dollar gestiegen. Als Grund gab das Unternehmen hohe Forschungs- und Entwicklungskosten aufgrund von Projekt-Meilensteinen an.

Inzwischen soll es die ungewöhnlich hohen Auszahlungen nicht mehr geben. Im Dezember 2016 hatte das Unternehmen bekanntgegeben, seinen Autobereich in eine eigene Firma auszulagern. (red, 15.2.2017)