Basuki Thahaja Purnama mit Frau und Sohn bei der Stimmabgabe.

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Jakarta – In der indonesischen Hauptstadt Jakarta mit ihren etwa zehn Millionen Einwohnern haben am Mittwoch die Gouverneurswahlen begonnen. Aussichtsreichster Kandidat ist Amtsinhaber Basuki Thahaja Purnama, ein Christ mit chinesischen Wurzeln. Die Wahl gilt deshalb auch als Stimmungstest, wie Indonesien mit seinen Minderheiten umgeht.

In dem südostasiatischen Vielvölkerstaat ist der Politiker eine große Ausnahme. Indonesien ist das bevölkerungsreichste islamisch geprägte Land der Welt. Von den mehr als 250 Millionen Einwohnern sind fast 90 Prozent Muslime. Bisher haben islamische Parteien jedoch nie Mehrheiten im nationalen Parlament hinter sich bringen können. Das Land ist eine der größten Demokratien der Welt.

Islamfeindliche Äußerungen

Die Wahl ist auch deshalb interessant, weil sich Purnama derzeit wegen angeblich islamfeindlicher Äußerungen vor Gericht verantworten muss. Ihm wird vorgeworfen, im Wahlkampf den Koran beleidigt zu haben. Im November und Dezember gingen insgesamt mehr als 400.000 Muslime gegen ihn auf die Straßen.

Purnama hat bisher noch keine Wahl selbst gewonnen. Ins Amt kam er 2014, als der damalige Gouverneur Joko Widodo die Präsidentschaftswahl für sich entschieden hatte. Als Vize-Gouverneur rückte er damals auf. Seine beiden Gegenkandidaten sind Muslime. Vermutet wird, dass es im April zu einer Stichwahl kommt. (APA, 15.2.2017)