Marc und Toni wollen die Scheidung – und die Kids dem jeweils anderen zuschieben.

Foto: Thimfilm

Verfolgungsjagden sind das Ding von Marc (Maxim Mehmet) und Toni (Carolin Kebekus). Wenn er ihr hinterläuft, dann wird, so viel sei jetzt schon verraten, alles wieder gut. In einen Wettstreit tritt das Ehepaar auch, als es um die Scheidung geht. Die Trennung soll harmonisch vollzogen werden.

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Doch als beide ein lukratives Jobangebot im Ausland erhalten, scheint das Sorgerecht für die zwei gemeinsamen Kinder weniger attraktiv. Nur der Hamster von Sohn Tobias (Arsseni Bultmann) ist Zeuge, als beide den Plan schmieden, Tochter Emma (Arina Bultmann) und ihren Bruder entscheiden zu lassen, bei wem sie leben wollen. Nun gilt es, den anderen in ein möglichst gutes Licht zu rücken und sich selbst in peinliche Situationen zu bringen.

Der Plot von "Schatz, nimm du sie" (Regie: Sven Unterwaldt) verspricht zunächst Komödienpotenzial. Doch die Kraushaarfrisur von Axel Stein lässt es schon zu Beginn erahnen: Wenn die Kopfbehaarung – die den Verdacht nahelegt, aus einem Schweighöfer-Film entlehnt zu sein (Vaterfreuden) – darauf ausgelegt ist, "lustig" zu sein, dann spricht das meistens nicht für die Geschichte. Das von Jens-Frederik Otto und Claudius Pläging nach französischem Vorbild (Papa ou Maman) verfasste Drehbuch wurde für den deutschen Markt angepasst und leider auch entschärft.

Pointen vorhersehbar

Die Dialoge sind nicht so bissig, wie man es sich wünscht, die Pointen sind vorhersehbar. Kein Klischee wird ausgelassen: Stein und Jasmin Schwiers mimen das oberflächlich glückliche, befreundete Ehepaar. Allein den Hauptdarstellern Kebekus und Mehmet ist es zu verdanken, dass man dem Film trotzdem 90 Minuten lang gern folgt. Vor allem Letzterer brilliert trotz Rabenvaterbemühungen als Sympathieträger. (kst, 15.2.2017)