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Aus den Tanks in Oberhausen tritt Schwefelsäure aus.

Foto: Telenewsnetwork/dpa via AP

Oberhausen – Bei einem Unfall auf dem Gelände einer Chemiegroßhandelsfirma in der deutschen Stadt Oberhausen ist am Donnerstag eine gefährliche Dampfwolke freigesetzt worden. Ursache sei ein Leck in einem Tank mit hochkonzentrierter Schwefelsäure gewesen, sagte ein Sprecher der Feuerwehr. 150 Menschen auf dem Gelände des Betriebs und einer benachbarten Firma hätten über Augen- und Atemwegsreizungen geklagt.

Nach einer Sichtung durch Rettungskräfte kamen demnach aber nur vier zur Behandlung in Krankenhäuser. Die Feuerwehr schlug die Dämpfe nach eigenen Angaben mit Wasser nieder, damit sie sich nicht stärker ausbreiten. Bewohner von Teilen der Stadt Oberhausen, die in der Ausbreitungsrichtung der Wolke lagen, wurden aufgefordert, Fenster und Türen zu schließen.

Die Feuerwehr war demnach gegen 06.50 Uhr über den Notruf von der Firma verständigt worden, die mit Säuren und Laugen für Industriekunden handelt. Die Säure selbst lief in eine Auffangwanne rund um den Tank, die obligatorisch vorgeschrieben ist. Allerdings wurden dabei die giftigen und ätzenden Chemiedämpfe freigesetzt.

Autobahn gesperrt

Auch eine benachbarte Autobahn und der angrenzende Rhein-Herne-Kanal wurden gesperrt, insgesamt waren rund 150 Feuerwehrleute aus Oberhausen sowie weiteren Städten wie Essen und Duisburg vor Ort im Einsatz. Auch Gefahrgutexperten wurden hinzugezogen.

Es seien "umfangreiche Warn- und Messmaßnahmen" eingeleitet worden, sagte der Sprecher der Feuerwehr. Eine Evakuierung von Teilen der Stadt sei jedoch nicht nötig gewesen. Der Einsatz dauerte seinen Angaben zufolge auch am Donnerstagmittag weiterhin an, auch wenn die Schadstoffgefahr durch die erfolgreichen Gegenmaßnahmen stark abgenommen hatte.

Die Säure aus dem 600.000-Liter-Tank befand sich demnach weiter in der Sicherheitswanne und muss erst abgepumpt werden. Aufgrund der großen Menge sollte dies bis zu zwölf Stunden dauern. Auch die Feuerwehren in den benachbarten Städten Bottrop und Essen nahmen nach eigenen Angaben Schadstoffmessungen vor. Es bestand dort zunächst jedoch keine Gefahr. (APA, 16.2.2017)