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Die gefallene Kamera wird abtransportiert.

Foto: Reuters/Sprich

St. Moritz – Bei der Ski-WM in St. Moritz wäre es am Freitag beinahe zu einer Katastrophe gekommen. Ein Flugzeug der Showtruppe "PC-7 Team" der Schweizer Luftwaffe durchtrennte das Aufhängekabel einer Seilbahnkamera, worauf Teile der Kamera aus großer Höhe in den Zielraum stürzten. Verletzt wurde nach Angaben der Polizei Graubünden niemand.

Rennen musste verschoben werden

Der Start des zweiten Durchgangs beim Riesentorlauf der Herren musste allerdings um eine halbe Stunde verschoben werden. Denn wegen des Zwischenfalls musste der Athletenlift angehalten werden, das abgerissene Seil war auf das Seil des Lifts gefallen. Neben anderen Athleten saßen auch Marcel Hirscher und Philipp Schörghofer zum Zeitpunkt des Vorfalls auf dem Lift und kamen verspätet im Startbereich an.

"Es ist so, dass ein Flugzeug der Schweizer Luftwaffe das Tragseil der SRF-Kamera touchiert hat", berichtete Roman Rüegg von der Graubündner Kantonspolizei. Die Maschine habe den Flugplatz im nahe gelegenen Samedan "selbstständig" erreicht, "aus Sicherheitsgründen stellte die Sesselbahn Salastrains den Betrieb ein, die Polizei sowie die Militärbehörden haben die Untersuchungen aufgenommen."

Fis-Renndirektor Markus Waldner sagte im ORF: "Wir haben das im Vorfeld schon getestet, sie hätten wissen müssen, wie tief sie fliegen können. Der ist sicher zu tief geflogen. Das wird sicher ein Nachspiel geben." Erste Konsequenz: Die Luftwaffe sagt alle weiteren Flugvorführungen in St. Moritz ab.

Erinnerungen an den Drohnenvorfall vom Dezember 2015 in Madonna di Campiglio kamen auf, als Hirscher während seiner Fahrt im zweiten Durchgang des Nachtslaloms von einer abstürzenden Drohne nur ganz knapp verfehlt worden war.

Rund um Sportgroßereignisse häufen sich derartige Vorfälle, weil im Zuge der TV-Berichterstattung Livebilder aus der Luft sehr begehrt sind. Auch während der Sommerspiele in Rio de Janeiro war eine Seilkamera aus 20 Metern höhe abgestürzt, dabei wurden sieben Personen verletzt. (APA, sid, 17.2.2017)